· 2014
Care and care work have, in respect of their crisis, become prominent issues in society and sociology. Revisiting international perspectives of research and diagnosing and explaining the causes of the contemporary development the special issue of the Soziale Welt remaps the field and faces new challenges for sociology.
Geschlechterforschung wird inzwischen international, in zahlreichen wissen schaftlichen Disziplinen und interdisziplinär betrieben. Die Geschlechterfor schung institutionalisierte sich im deutschsprachigen Raum mit der neuen Frau enbewegung Ende der 1960er Jahre und sie zeichnet sich durch recht lebendige, konstruktive und aufregende Debatten über die Kategorie "Geschlecht" aus, die in einer kurzen Zeitspanne zu einer bemerkenswerten Produktivität führten. Die Ausdifferenzierung der theoretischen und methodischen Ansätze des relativ jun gen universitären Forschungsbereiches fand in einer solch enormen Geschwin digkeit statt, dass er inzwischen eine nahezu unüberschaubare Anzahl empiri scher Untersuchungen, vielfältiger Diskussionslinien und teilweise recht gegen läufiger theoretischer Ansätze zur Kategorie "Geschlecht" aufweisen kann. Auch die soziologische Geschlechterforschung erreichte in nur wenigen Jahren diese bemerkenswerte empirische und theoretische Breite und Tiefe. Diese erfreuliche Entwicklung stellte uns als Autorinnen und Autor dieses Bandes allerdings vor ein kaum zu bewältigendes Problem: Angesichts des begrenzten Umfangs eines Einführungsbuches in die soziologische Geschlechterforschung konnten wir nicht allen Ansätzen, Diskussionslinien und Weichenstellungen gleichermaßen gerecht werden. Betraut mit der Aufgabe, für die Lehrbuchreihe Studienskripten eine Einführung in die soziologische Geschlechterforschung zu schreiben, galt es die schwierige Aufgabe zu bewältigen, zwischen den unterschiedlichen For schungsansätzen und Forschungsrichtungen eine Auswahl treffen zu müssen, womit auch immer und unvermeidbar Auslassungen einhergehen, und zugleich den Leserinnen und Lesern einen breiten Überblick und eine grundlegendeOri entierung in den Diskussionen zur Kategorie "Geschlecht" zu bieten.
Die Frauen- und Geschlechterforschung begann als Provokation für die Wissenschaftstradition und ist längst (maßgeblich) an ihrer Erneuerung beteiligt, wie sich an der personellen Zusammensetzung des wissenschaftlichen Personals zeigt. In den Auseinandersetzungen um egalitäre Geschlechterverhältnisse in Wissenschaft und Gesellschaft spielen Kooperation und Solidarität unter den Frauen/Geschlechterforscherinnen eine große Rolle. Aber auch Konkurrenz und Streit um Positionen und das ‚richtige‘ Verständnis ziehen sich wie rote Fäden durch ihre Entwicklungsgeschichte. Geschichte wird immer auch an Personen und ihren Vorstellungen gemacht, hier den sich emanzipierenden Frauen. Ihnen wird große Aufmerksamkeit gewidmet, ebenso den Akteurinnen und der subjektiven Seite der scheinbar objektiven Bedingungen. Das 21. Jahrhundert wird das Jahrhundert der Frauen sein.
In diesem Lehrbuch werden zentrale Diskussionsstränge einer mehr als dreißigjährigen Entwicklungsgeschichte gebündelt und Einblicke in ausgewählte Methoden der Frauen- und Geschlechterforschung gegeben. Vorgestellt werden methodologische Erörterungen, empirische Studien und ihre methodischen Konzepte sowie jüngere Debatten über die Kategorie Geschlecht. Adressiert werden damit sowohl Studienanfänger und -anfängerinnen wie im Studium bereits Fortgeschrittene, die sich für Fragen von Erkenntnistheorie, Methode und Methodologie in der Frauen- und Geschlechterforschung interessieren und/oder selbst in diesem Feld forschen wollen.
· 2013
Gleichstellungspolitik ist in den letzten Jahren zu einem zentralen Diskussi onsgegenstand der Frauenbewegung und -forschung geworden. An diese Debatte kniipft die Arbeit 'Geschlecht und Mikropolitik' an. 1m Zentrum steht die Erkenntnis, daB der Erfolg bzw. Millerfolg von Gleichstellungs maBnahmen in Untemehmen (und anderen Organisationen) nicht nur Folge okonomischer Sachzwange und Logiken (wie beispielsweise veranderter Wettbewerbsbedingungen) oder intelligenter bzw. weniger adaquater, d. h. 'richtiger'oder 'falscher' Forderinstrumente ist. Eine zentrale These der Untersuchung ist demgegeniiber, daB die Ent wicklung, die Ausgestaltung und die Einfuhrung von GleichstellungsmaB nahmen wesentlich von komplexen organisationsspezifischen und -typi schen Aushandlungs-, Kompromifibildungs- und Entscheidungsprozessen beeinflufit sind: Die Reichweite, die Wirksamkeit, aber auch die Grenzen von Frauenforderprogrammen sind demnach auch vor dem Hintergrund des politischen und sozialen Spannungsfeldes in Organisationen zu bestimmen. Die vorliegende Analyse ist die iiberarbeitete Fassung meiner Dissertation, die 1995 an der Freien Universitat Berlin angenommen wurde. An der Ent stehung und Durchfuhrung der Untersuchung waren in verschiedenen Pha sen und in unterschiedlicher Weise eine Reihe von Institutionen und Perso nen beteiligt, denen ich an dieser Stelle herzlich danken mochte: Mein Dank gilt der Berlin-Forschung der Freien Universitat Berlin, dem Forderprogramm 'Frauenforschung' der Senatsverwaltung fur 'Arbeit und Frauen' /Berlin, der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Graduiertenkolleg 'Geschlechter verhaltnis und sozialer Wandel - Handlungsspielraume und Definitions macht von Frauen' (Universitatsverbund: Bielefeld, Bochum, Dortmund, Essen). Diese Institutionen sicherten nicht nur die materielle Basis fur die Verwirklichung der Arbeit, sondem boten wertvolle Diskussionszusammen hange. Bedanken mochte ich mich auch bei Prof. Dr.
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