· 2004
English summary: Using the concept of redemption as an example, Claus-Dieter Osthovener examines the reception and the transformation of themes which were originally of a religious nature in non-theological contexts. The Protestant concept of redemption was first described by Martin Luther and was given a modern reformulation by Friedrich Schleiermacher. After dealing with this subject, the author compares three thinkers from the 19th century: Arthur Schopenhauer, Richard Wagner and Friedrich Nietzsche, and reflects systematically and from the perspective of the history of the problem upon the ways in which they transformed the concept of redemption.. At the same time he compares their theories to the way the concept of redemption is dealt with in theology. German description: Claus-Dieter Osthovener untersucht am Beispiel des Gedankens der Erlosung die Rezeption und die Umformung ursprunglich religioser Themen in aussertheologischen Kontexten. In einem ersten Schritt wird der protestantische Begriff der Erlosung an seinem Ursprung bei Martin Luther und in seiner modernen Reformulierung bei Friedrich Schleiermacher skizziert. In einem zweiten Schritt werden drei einschlagige Denker des 19. Jahrhunderts herangezogen: Arthur Schopenhauer, Richard Wagner und Friedrich Nietzsche. Schopenhauer weist in seiner Philosophie dem Erlosungsgedanken eine systematisch zentrale und lebenspraktisch reflektierte Stellung zu. Wagner greift auf die Idee der Erlosung in gesellschaftstheoretischer, asthetischer und musikdramatischer Hinsicht zuruck und lotet in seinen Musikdramen ihren inneren Beziehungsreichtum aus. In Nietzsches Werk kann der Erlosungsbegriff als Leitfaden zur Erkundung der religionstheoretisch konstruktiven Zuge dienen, die mit den religionskritischen Intentionen eine oft spannungsreiche Verbindung eingehen. Im Spatwerk erreicht diese Binnenspannung einen von Nietzsche nicht mehr aufgelosten Hohepunkt. Diese Transformationen werden problemgeschichtlich und systematisch reflektiert und zugleich in ein kritisches Verhaltnis zur theologischen Behandlung des Erlosungsgedankens gesetzt.
Der Band versammelt Beiträge, die auf dem 1. Internationalen Kongreß der Schleiermacher-Gesellschaft gehalten wurden. Sie widmen sich zum 200jährigen Jubiläum ihres Erscheinens den Reden über die Religion, Friedrich Schleiermachers frühem religionsphilosophischem Hauptwerk. Schleiermachers Reden über die Religion stehen im Spannungsfeld von Spätaufklärung und Idealismus, Theologie und Frühromantik. Die Beiträge befassen sich sowohl mit problemgeschichtlichen Fragen als auch mit theoretischen Perspektiven. Geistphilosophie, Ethik und Kulturtheorie bilden den systematischen Rahmen des Religionsbegriffs. Die thematische Vielfalt der Motive, die in den Reden anklingen, erschließt sich daher nur der interdisziplinären Forschung - eine Einsicht, deren fruchtbare Ergebnisse der Kongreßband vorführt.
· 2012
Keine ausführliche Beschreibung für "Die Lehre von Gottes Eigenschaften bei Friedrich Schleiermacher und Karl Barth" verfügbar.
Mitten im Ersten Weltkrieg publizierte Otto Leßmann den kulturpolitischen Schlachtruf "Mehr Händel!". Transportiert werden in diesem Artikel Konstanten des Händel-Bildes wie die des Erhabenen, Deutschen, Gemeinschaftsstiftenden, Heroischen und Kämpferischen. Der Artikel von 1915 ist der heuristische Ausgangspunkt des hier dokumentierten Symposiums zur bislang kaum untersuchten Händel-Rezeption am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Inwieweit spielt Händel in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg eine Rolle, etwa in den theologischen oder musikhistorischen Debatten in Deutschland? Und wie ist die Tonlage? Weitere Fragen beschäftigen sich mit der Händel-Rezeption in der englischen und französischen Musikkultur dieser Zeit.
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Das Thema Christentum und Judentum lässt sich heute nur interdisziplinär bearbeiten, also in Zusammenarbeit von Theologie, Religionswissenschaft, Judaistik, Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie. Aus allen genannten Disziplinen fallen wesentliche Perspektiven auf die Position Schleiermachers. Der Kongressband vereinigt sämtliche Vorträge, die im Rahmen des Plenums und der drei Sektionen - I. Aufklärung des Judentums/Aufklärung des Christentums, II. Schleiermachers Verhältnisbestimmung von Christentum und Judentum, III. Wissenschaftliche Perspektiven im 19. Jahrhundert - gehalten wurden.
Im Mittelpunkt des Symposiums zu den Göttinger Händel-Festspielen 2017 standen der Dichter Barthold Heinrich Brockes und sein Verhältnis zur Musik. Der Autor des Irdischen Vergnügens in Gott regte mit seinen Gedichten etliche Komponisten an, nahm aber auch mit seinem spektakulären Passionsoratorium großen Einfluss auf die Musik- und Gattungsgeschichte. Musiker wie Reinhard Keiser, Johann Mattheson, besonders aber Georg Friedrich Händel und Georg Philipp Telemann waren beeindruckt von dem Text und der unmittelbaren Zusammenarbeit mit seinem Dichter. In diesem Band XIX werden die Referate des Symposiums sowie der Festvortrag von Jan Philipp Reemtsma dokumentiert, ergänzt wie immer um die Bibliografie zum Händel-Schrifttum und die Mitteilungen der Göttinger Händel-Gesellschaft e.V.
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