· 2020
Diese Militärgeschichte des Mittelalters bietet einen Überblick über den Zeitraum von etwa 500 bis 1500. Sie erhellt eine Welt, in der der Krieg allgegenwärtig war: Kein Reich und keine Gesellschaftsgruppe blieben dauerhaft oder langfristig von ihm verschont; jahrhundertelange Friedensphasen – wie im italischen Kerngebiet des antiken Imperium Romanum – kannte das Mittelalter nicht. Der Krieg prägte den Gesellschaftsaufbau dieser Epoche seit den Anfängen des sogenannten Heerkönigtums; stets blieb der mittelalterliche Adel an den Krieg gebunden und blieben die ritteradligen bellatores die in Kriegführung und Gesellschaft einflussreichste Gruppe. Wer auf welche Weise in das Kriegswesen eingebunden war, wie Rekrutierungsmechanismen funktionierten, welche Strategien, Taktik und Bewaffnung man pflegte und wie es um die Kriegsopfer bestellt war, kommt in diesem Band ebenso zur Sprache wie religions-, sozial- und kulturgeschichtliche Fragen, die sich im Zusammenhang der Militärgeschichte des Mittelalters stellen. Die Geschichte des Militärwesens im Mittelalter wird in diesem Band anschaulich und präzise, spannend und umfassend dargestellt. Leserinnen und Leser erwartet ein großes Panorama – von den Merowingern bis zur Eroberung Konstantinopels, von den Kreuzzügen bis zum Hundertjährigen Krieg, von Schild und Schwert bis zur Erfindung des Schießpulvers, dem Untergang der Ritterkultur und dem Aufkommen der Landsknechtsheere.
Nach einem geflügelten Wort wird die »Geschichte von den Siegern geschrieben«. Demgegenüber steht die These Reinhart Kosellecks, dass Niederlagen und ihre Verarbeitung die Entstehung von Erklärungs- und Kompensationsmustern bedingen: Die Erfahrung des Besiegtwerdens könne einen »Erfahrungsgewinn« ermöglichen; Sieger hingegen müssten ihre Denkmodelle nicht hinterfragen, da sie gerade durch kurzfristige Erfolge bestätigt wurden. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen ein breites Spektrum an Formen des Umgangs mit militärischen Niederlagen in Antike und Mittelalter und stellen damit Kosellecks These erstmals großflächig auf die Probe.
Unter Aufgabe der strikten Entgegensetzung von 'Personalität' und 'Transpersonalität' von Herrschaft und des Postulats einer vorwiegend personal geprägten vormodernen Herrschaft zeigen die hier vereinten Beiträge an zahlreichen Fallbeispielen aus Asien, Ägypten und Europa das Neben- und Miteinander personaler und transpersonaler Aspekte auf. Sie fragen nach den Vorstellungen, Werten und Normen, welche die jeweiligen zeitgenössischen Leitbilder des 'guten' Herrschers bestimmten und die Grundlage für die konkrete Ausübung von Herrschaft bildeten. Zudem richten die Beiträge das Augenmerk auf die Interaktion des Herrschers mit den Eliten, wodurch Prozesse der Konsensbildung und der Legitimierung herrscherlicher Macht, aber auch Dynamiken ihrer Infragestellung und ihres Verlustes greifbar werden. The contributions to this volume, which are based on numerous case studies from Asia, Egypt, and Europe, aim to overcome the rigorous opposition of personality and transpersonality and thus the postulate of a pre-modern rulership that has been considered to hinge almost exclusively on the ruler's person by emphasizing the coexistence and concurrency of pre-modern rulership's personal and transpersonal elements. Moreover, they discuss the ideas, values and norms which determined the respective contemporary models of the 'good' ruler and formed the basis for the concrete exercise of rule. As a third issue, they also focus on the interaction of the ruler with the elites, whereby processes of consensus-building and legitimization of the ruler's power, as well as the dynamics of their questioning and loss, become tangible.
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· 2011
Das Jahr 2011 steht im Zeichen der Salier, gleich drei Jahrestage erinnern an die Herrschaft der Salier. 2011 feiert der Speyrer Dom sein 950-jähriges Weihejubiläum, 1111 wurde der letzte salische König Heinrich V. in Rom zum Kaiser gekrönt, im selben Jahr verlieh er den Bürgern von Speyer ein Freiheitsprivileg, das den Grundstein für die Entwicklung zur freien Reichsstadt legte. Eine grosse Ausstellung in Speyer wird aus diesen Anlässen die deutsche Königsdynastie des 11. und 12. Jahrhunderts würdigen. Das vorliegende Hörbuch bietet einen leicht verständlichen und fundierten Überblick über die Zeit der Salier und die Aspekte, die heute noch wichtig sind. Vom sprichwörtlich gewordenen Gang nach Canossa bis zum Investiturstreit, der Trennung von Kirche und Staat bis zu den Anfängen einer deutschen Geschichte.
· 2014
1328 wurde Ludwig IV. (1282-1347) in Rom zum Kaiser gekrönt - der Höhepunkt einer erstaunlichen Karriere des zweiten Sohns des Herzogs von Oberbayern. Ludwig, der einzige Wittelsbacher, der es im Mittelalter auf den Kaiserthron schaffte, hat maßgeblich zur Entstehung einer bayerisch-nationalen Identität beigetragen. Als römisch-deutscher König lenkte er die Geschicke des Heiligen Römischen Reiches und stellte wichtige Weichen, als Kaiser führte er die jahrhundertealte Konkurrenz der römisch-deutschen Könige und Kaiser mit den Päpsten zu einem Höhe- und Endpunkt. Diese Biografie zeichnet die Herrschaft Ludwigs von den Anfängen bis zum Tod nach und macht deutlich, wo sich Landesherrschaft und Reichsherrschaft ergänzten oder blockierten und wo die AuseinanderSetzungen mit der Kurie die Reichsgeschichte beeinflusste.
· 2010
Im Blickpunkt des Buches steht die Frage, wie die mittelalterliche Geschichtsschreibung mit Niederlagen im Krieg umgegangen ist. Auch für das Mittelalter gilt: Nicht nur die Sieger, auch die Verlierer schreiben Geschichte, ihre eigene. Aus ihr lässt sich sehr viel lernen: über den Krieg im Mittelalter, über die mittelalterliche Geschichtsschreibung und über das Funktionieren von Geschichte. An Beispielen aus dem ganzen Mittelalter (500-1500) werden drei zentrale Aspekte vergleichend untersucht: Wie wurden Niederlage und Krieg dargestellt? Wie wurden Niederlagen gedeutet? Und wie wurden sie bewältigt? Gerade an der Verarbeitung der Niederlagen wird die auch therapeutische Funktion der Geschichtsschreibung deutlich.
· 2009
Seit der Romantik wird das europäische Mittelalter verklärt. Auch das Bild vom Krieg, das uns bis heute in Filmen und Erzählungen begegnet, scheint weichgezeichnet und alles andere als differenziert. Der Krieg ist zwar schrecklich, wird aber letztlich zur Kulisse für Helden vom Schlag eines Prinz Eisenherz. Kriegsgeschichte ist Heldengeschichte; die Opfer treten in den Hintergrund. Martin Clauss entwirft dagegen ein vielschichtiges Bild vom Krieg im Mittelalter, das sich einer Wirklichkeit annähert, in der der Krieg in erster Linie Tote und keine Helden erzeugt. Detailliert beschreibt er, wie ...
Im Jahr 2018 feierte Chemnitz 875 Jahre Ersterwähnung: Von 1143 datiert eine Urkunde König Konrads III. für das örtliche Benediktinerkloster. Dieser Band entfaltet die bewegte Geschichte der Stadt von den ersten Anfängen im 12. Jahrhundert bis heute. Vor allem durch die Industrialisierung hat Chemnitz einen großen Aufschwung genommen und sich bis in die 1930er-Jahre zur bedeutendsten Industriestadt in Sachsen entwickelt. Heute ist das Stadtbild durch die stadtplanerischen Entscheidungen in und nach der DDR geprägt; an zahlreichen Stellen sind aber auch Zeugnisse früherer Epochen vorhanden. Wer die Stadt verstehen will, muss sich ihrer Geschichte zuwenden. Diese wird hier fachkundig und verständlich vorgestellt.