· 2025
Die globale Erwärmung konfrontiert Gesellschaften mit drängenden Fragen zu ihren Zukünften: Das Wissen um stetig steigende Emissionen und die wachsende Sorge vor katastrophalen Kipppunkten lassen einerseits auf einen grundlegenden Politikwechsel hoffen, andererseits fühlen sich viele Menschen angesichts ihrer scheinbaren Machtlosigkeit überfordert. Daraus hat sich in den letzten Jahren das Bedürfnis entwickelt, mögliche Zukünfte greifbarer und planbarer zu machen. In der Folge werden planetare Zukünfte zunehmend nicht nur erforscht, sondern es wird auch nach Möglichkeiten gesucht, sie zu beeinflussen oder zu fixieren. Der Katalog zur Ausstellung Fixing Futures. Planetare Zukünfte zwischen Spekulation und Kontrolle thematisiert diese Bestrebungen, Zukünfte vorherzusagen, und analysiert das Spannungsverhältnis zwischen radikaler Unsicherheit und dem Wunsch nach Kontrolle. In einem Gespräch zwischen Ausstellungsmacher*innen, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen, das sich schwerpunktmäßig mit Wetter- und Klimakontrolle, planetaren Umweltproblemen, Geoengineering und dekolonialen Zukünften beschäftigt, werden Zukunftsvisionen vorgestellt und die Bedeutung planetarer Ansätze aufgezeigt. Die Ausstellung Fixing Futures. Planetare Zukünfte zwischen Spekulation und Kontrolle ist vom 5. April bis 31. August 2025 im MGGU – Museum Giersch der Goethe-Universität, Frankfurt am Main, zu sehen. Mit Beiträgen von Samira Akbarian, Jordan Rita Seruya Awori, Baltic Raw Org (Móka Farkas & Berndt Jasper), Blockadia*Tiefsee (Antonia Lotz & Susanne M. Winterling), Judith Blume, Tega Brain, Christoph Burchard, Joachim Curtius, Petra Döll, Laura Domes, Juliane Engel, Nina Fischer & Maroan el Sani, Felix Giesa, Steven Gonzalez Monserrate, Sophia Hanelt, Jana Hartmann, Libby Heaney, Thomas Hickler, Tizian Holzbach, Anna-Maria Hünnes, Manpreet Jattana, Fleur Kemmers, Maize Longboat, Colin Lyons, Jennifer Markwirth, Ina Neddermeyer, Tim Pickartz, Maximilian Prüfer, Oliver Ressler, Julia Schubert, Katja Schulz, Sascha Staubach, Adhavan Sundaramurthy, Superflux (Jon Ardern), Gwenola Wagon, Joshua Wodak und Nico Wunderling. -- Global warming is confronting societies with urgent questions about their futures: knowledge of constantly rising emissions and growing concern about catastrophic tipping points lead to hopes for a fundamental change in politics on the one hand, while on the other, many people feel overwhelmed due to their apparent powerlessness. In recent years, this has led to a growing need to make possible futures more graspable and predictable. As a result, not only has research into planetary futures increased, but also the search for ways to influence or 'fix' them. This catalog accompanying the exhibition Fixing Futures. Planetary Futures between Speculation and Control explores these attempts to predict futures and analyzes the relationship between the opposing poles of radical uncertainty and the desire for control. In a conversation between the exhibition organizers, scientists, and artists that focuses on weather and climate control, planetary environmental problems, geoengineering, and decolonial futures, visions of the future are mapped out and the importance of planetary approaches emphasized.
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· 2017
Abstract: Am 26. Juni 363 wurde Kaiser Julian im Zuge seines Perserfeldzuges bei einer Schlacht nahe des Tigris tödlich verwundet. Der überraschende Tod des jungen Kaisers forderte eine schnelle Nachfolge. Die Wahl fiel dabei auf den primicerius domesticorum Jovian. Nachdem der neue Augustus ein Friedensangebot der Perser angenommen hatte, begab er sich auf den Weg nach Konstantinopel. Die Hauptstadt sollte Jovian allerdings nie erreichen. Er verstarb unerwartet nach 236 Tagen am 17. Februar 364 ein einem kleinasiatischen Dorf. Trotz der kurzen Herrschaft konnten insgesamt 68 reguläre Münztypen in Gold, Silber und Buntmetall aus dreizehn unterschiedlichen Münzstätten festgestellt werden. Eine genaue Autopsie des unter Jovian geprägten numismatischen Materials zeigt, dass diese Münzstätten übergreifend eine relativ hohe Gleichmäßigkeit in den ausgegebenen Nominalen und der Gestaltung der Avers- und Reverslegenden aufweisen. Von besonderer Bedeutung sind hier die SECVRITAS REI PVBLIC(A)E-Solidi, die die Legende mit der schon unter Jovians Vorgängern verbreiteten Darstellung von Roma und Constantinopolis mit Vota-Schild bzw. -Kranz kombinieren. Diese Verbindung von Reverslegende und -bild ist dabei nur unter Jovian zu finden. Dasselbe ist für die VICTORIA ROMANORVM-Doppelmaiorinen festzustellen, die ebenfalls in der Form nur für Jovian belegbar sind. Diese sind zudem nur in östlichen Münzstätten zu finden. Zuletzt sind es besonders die Vota-Prägungen im Silber und im Buntmetall, die sich mit VOT/V/MVLT/X oder VOT/V auf dem Revers, in allen dreizehn Münzstätten finden lassen. Die große Homogenität des Materials und die Innovation neuer Typen, lässt den Schluss zu, dass dies auf direkter Anordnung Jovians oder seines Umfeldes noch aus Mesopotamien erfolgte.