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· 2006
Die in dieser Sammlung zusammengestellten strafrechtsdogmatischen Analysen sind Versuche, Erkenntnisse der Logik und Sprachphilosophie zur Lösung bestimmter Einzelprobleme unmittelbar fruchtbar zu machen. Diese Probleme sind u.a.: die logisch einwandfreie Bestimmung der Kausalität nach einer einzigen »Formel«, mit der auch die Fälle der Mehrfachkausalität lösbar sind, einschließlich des sog. Gremienproblems, das keinen Grund für die Verschärfung des Strafrechts durch eine fahrlässige Mittäterschaft liefert, die Anwendung von Wahrscheinlichkeitsgesetzen, des Erfordernisses der Realisierung des unerlaubten Risikos sowie des Schutzzweckzusammenhangs bei der objektiven Zurechnung, eine normative Bestimmung des Willensbegriffs beim Vorsatz, die Unterscheidung zwischen Tatsachenirrtum, Wertungs- und Subsumtionsirrtum, die sog. Vorsatzkonkretisierung und die Bestimmung der einzelnen Straftat, die mehrere Tatbestände erfüllt.
English summary: This volume comprises four papers by logician and philosopher Dagfinn Follesdal, the art historian Horst Bredekamp, and the jurist Udo Di Fabio, introduced by the philosopher Wolfram Hogrebe. Follesdal shows analogies in Godel's and Husserl's views on mathematical Platonism. Both, he argues, converge in a Platonism open to revision. Futhermore Follesdal examines W. V. O. Quine's concept of behaviorism. He shows that Quine already developed behavioristic ideas before coming to know Skinner. And he rejects the common misapprehension that Quine equated stimuli with objects, revealing results that converge with thoughts of Edmund Husserl. As a jurist and philosopher, Di Fabio hasa deep acquaintance with European legal relationships and social crises. He points to the threatening collapse of states in a situation where noone is able to read their global and polycentric structures. Horst Bredekamp deals with the earliest artefacts of human. Likening his investigations to those of Darwinhe shows that there was an additional factor in their production from early on: the pursuit of beauty.German description: Der Band umfasst Beitrage von dem Philosophen und Logiker Dagfinn Follesdal, dem Juristen Udo Di Fabio und dem Kunsthistoriker Horst Bredekamp. Dagfinn Follesdal bezeugt die bislang ubersehene Nahe von Godel und Husserl. Follesdal kann zeigen, dass sie in Fragen mathematischer Evidenz deckungsgleiche Ansichten vertraten. Follesdal belegt weiter, dass der alte Quine, der sich zunehmend den Ergebnissen der Gestaltpsychologie zuwandte, ebenso gut Husserl hatte konsultieren konnen. Udo Di Fabio zeigt, dass unter dem heutigen Druck von Systemkrisen sogar Staaten als Institutionen einer Belastung ausgesetzt werden, die zu einem institutionellen Kollaps fuhren kann, wenn keiner die Wirkungskanale globaler, polyzentrischer Herrschaftsstrukturen zu uberschauen vermag. Horst Bredekamp stellt sich den ersten fruhgeschichtlichen Dokumenten von Artefakten. Er entwickelt Umrisse einer bildaktiven Evolutionstheorie, die an Darwins Losung anschliesst, dass dem Prozess der Evolution ein Drang nach Beauty innewohnt.
· 2001
English summary: International cooperation and the opening of the nation states have led to a fundamental change in the concept and the reality of those modern states which are governed by a constitution. The abolishment of boundaries in the international economy and European integration have changed the distinctions made by the national constitutional systems and the priorities they set. Fundamental rights and democracy, national borders and the relationship between politics and law will have to be reconsidered. In these articles, the author advocates maintaining the constitutional commitments, in a different form, and asking for something similar on a European level. Examining the continuing development of the European Union, Udo Di Fabio suggests a democracy to be established at several different levels and a union of open states, a union which however does not aim at becoming a state itself. German description: Die internationale Zusammenarbeit und die immer weitere Offnung der Nationalstaaten fuhren zu einem grundlegenden Wandel der Idee und der Wirklichkeit des modernen Verfassungsstaates. Eine zunehmend entgrenzte Weltwirtschaft und internationale Zusammenschlusse wie die Europaische Union fordern die nationalen Verfassungsordnungen mit ihren Freiheitsversprechen und Machtbegrenzungen heraus. Lost das wirtschaftliche Kalkul die politisch gepragten Leitbilder ab? Wie kann der Staat die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft gewahrleisten, wenn er sich auf die Bedingungen des Standortwettbewerbes einlasst? Verliert der Staat mit dem Verzicht auf sichtbare Grenzen seine Identitat? Brauchen Juristen einen neuen Begriff des Politischen, wenn Politik nicht mehr allein auf der nationalstaatlichen Buhne stattfindet? Udo Di Fabio geht mit aktuellen Beitragen auf solche Grundsatzfragen ein und wirbt dafur, die Bindungen der Verfassungen in veranderter Form zu erhalten und nach ahnlichen Leistungen auf der europaischen Ebene zu fragen. Im Hinblick auf den Fortgang der Europaischen Union pladiert er fur das Modell einer auf mehreren Ebenen verankerten Demokratie und fur eine Union offener Staaten, die selbst kein Staat sein will.
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Im Mai 2019 wird das Grundgesetz 70 Jahre alt. Es galt gut 40 Jahre in der Bonner und 30 Jahre in der Berliner Republik. Das »Jubiläum« fällt zusammen mit 100 Jahren Weimarer Reichsverfassung, eine Verfassung, die stürmische Zeiten kannte – und sie nicht überlebte. Das Doppeljubiläum ist Anlass, sich über das Grundgesetz, den von ihm verfassten Staat, über unsere Gesellschaft und politische Herrschaft zu vergewissern. Was hat sich bewährt? Wie wurde die verfassungspolitische Ordnung zu der, die wir kennen? Wie gut sind wir für aktuelle und zukünftige Herausforderungen gerüstet? Welche Rolle spielt das Verfassungsrecht, wenn es etwa um Identität, Populismus, Migrationsfragen, Digitalisierung oder die demographischen Herausforderungen geht? Diesen Fragen geht der vorliegende Band mit Beiträgen prominenter Autoren nach. Das Werk versammelt profilierte Denkerinnen und Denker aus der Rechts-, Geschichts- und Politikwissenschaft sowie Funk- und Printjournalismus. Sie suchen pointiert und adressiert an ein breites Publikum Antworten auf die Frage, ob unser Land in guter Verfassung war, ist, sein wird.
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Die aktuellen Krisen rücken das Thema Versorgungssicherheit in den Fokus. Der Staat ist in der Pflicht. Der wissenschaftliche Beirat der Stiftung Familienunternehmen hat formuliert, wo und wie genau. So erklärt der ehemalige Verfassungsrichter Udo Di Fabio beispielsweise die Energieversorgung zum Verfassungsgebot.
· 2023
Mit Prof. Dr. Uwe Kischel, LL.M., Universität Greifswald und Prof. Dr. Hanno Kube, LL.M., Universität Heidelberg, verantworten zwei neue Herausgeber gemeinsam mit einem Autorenteam von über 200 Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland das Neue Handbuch des Staatsrechts. Diese Neuausgabe ist auf insgesamt 12 Bände angelegt, die ab Herbst 2023 in jährlichem Rhythmus erscheinen werden. Das Werk ist zum einen der Bewahrung und tiefgreifenden Reflektion des Staatsrechts in seinem Bestand als Rückgrat des staatlichen Gemeinwesens verpflichtet. Darüber hinaus vermittelt es auch einen Gesamtblick auf die herausragenden Zukunftsthemen des Staatsrechts. Es begleitet und lenkt den Wandel, ist Impulsgeber auf wissenschaftlicher Ebene, für Rechtsanwendung und Politik und entwickelt zukunftsgerichtete und innovative Lösungen für Wissenschaft wie Praxis im In- und Ausland. In ihrer Grundstruktur bilden die Bände das deutsche Staatsrecht in seiner gesamten Breite ab – die verfassungsrechtlichen Grundprinzipien, die Staatsorgane, die Staatsfunktionen, die allgemeinen Grundrechtslehren, die Freiheits- und Gleichheitsgrundrechte. Dabei prägen die europäischen und internationalen Bezüge des deutschen Staatsrechts Darstellung und Analyse des Neuen Handbuchs des Staatsrechts. Es ist durchgängig auf die internationale und europäische Öffnung ausgerichtet und berücksichtigt insbesondere die vielfältigen Wechselwirkungen mit Verfassungsordnungen weltweit und mit dem Europarecht. Diese rechtsvergleichende Perspektive schlägt sich dabei sowohl in einem Blick von Deutschland nach außen als auch in einer Berücksichtigung der Außensicht auf Deutschland nieder. Das Neue Handbuch des Staatsrechts ist zudem interdisziplinär angelegt und stellt Querbezüge zu anderen juristischen Fachgebieten und zu Disziplinen wie Politologie, Geschichte, Philosophie, Soziologie und Wirtschaftswissenschaften her. Band I zu "Grundlagen, Wandel und Herausforderungen" des Staatsrechts formuliert übergreifende Leitgedanken und setzt damit zugleich programmatische Akzente für die Konzeption der Neuen Handbuchs des Staatsrechts insgesamt, die in den folgenden Bänden in ihren vielfältigen Einzelaspekten vertiefend und ergänzend wieder aufgegriffen werden. Quasi vor die Klammer gezogen werden die heutigen Herausforderungen und Zukunftsthemen des Staatsrechts beleuchtet: die sich wandelnde Staatlichkeit unter dem Eindruck von Europäisierung, Internationalisierung oder Globalisierung, der Wandel von Verfassung und Staatsrechtslehre selbst, der Selbststand verfassungsrechtlicher Dogmatik vor dem Hintergrund von Interdisziplinarität, die Rolle des Bundesverfassungsgerichts, die Bedeutung des deutschen Verfassungsrechts für Diskussionen im Ausland, gesellschaftliche und politische Veränderungen, die zu Querschnittsthemen wie beispielsweise Einheit und Vielfalt, Mehrheit und Minderheit – Finanzmacht, Wirtschaft und Globalisierung – natürliche Lebensgrundlagen und Ressourcenverbrauch – Informationsgesellschaft, Massendaten, Künstliche Intelligenz – Gesundheitsschutz, Biotechnologie und Bioethik – führen, mit denen sich das Staatsrecht auf absehbare Zeit befassen wird. Bestellen Sie die Edition zur Fortsetzung mit 15 % Ermäßigung auf den Einzelpreis (Lieferung bei Erscheinen der Einzelbände) mit einer einzigen Bestellnummer: ISBN 978-3-8114-5975-5
· 2018
Das politische System der Gesellschaft besteht nicht nur aus Organisationen, die auf Amtsmacht konzentriert sind. Die Interaktion mit anderen Funktionssystemen und interne kommunikative Anschlussbedingungen erfordern eine andere, abstraktere Analyse von Macht und Herrschaft, die Zusammenhange von Institutionen, funktionellen Leistungen und ideellen Pragekraften sichtbar macht. Der Staat ist seit langerem nicht mehr der klarende Ausgangspunkt oder die Matrix fur Theoriebildung, er ist lediglich Gegenstand einer Theorie politischer Herrschaft. Staaten, supranationale oder internationale Organisationen sind unzweifelhaft wichtig, aber nicht notwendigerweise und immer das Zentrum politischer Herrschaft, wenn man unter Macht die Steigerung der Wahrscheinlichkeit zur Ubernahme fremder Selektionen und Handlungsperspektiven (Gehorsam) versteht.