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· 2015
Der Diktator und die Macht der Inszenierung Dieses Buch gewährt einen völlig neuen Blick auf Herrschaft und Persönlichkeit Adolf Hitlers. Sein Aufstieg und sein mörderisches Regime, so zeigt Wolfram Pyta, beruhten vor allem auf der radikalen Anwendung ästhetischer Prinzipien, welche sich der selbsternannte Künstler Hitler vor seinem Eintritt in die Politik im Jahre 1919 zu eigen gemacht hatte. Wolfram Pyta, renommierter Neuzeithistoriker und Direktor der Forschungsstelle Ludwigsburg zur NS-Verbrechensgeschichte, untersucht aus ebenso erhellender wie ungewöhnlicher Perspektive den Aufstieg des brotlosen Künstlers Hitler zum allmächtigen Politiker und Feldherrn. Der Historiker zeigt, wie Hitler durch raffinierte Ästhetisierung der Politik seine Massengefolgschaft fand – dem verhinderten Theaterarchitekt und passionierten Wagnerianer half dabei vor allem die konsequente Inszenierung seiner politischen Auftritte. In dem von ihm entfesselten Weltkrieg erlangte Hitler zudem die totale militärische Herrschaft, weil ihm der Geniekult die nötige Legitimation verlieh. So wird auf überraschende Weise deutlich, dass der Diktator und militärische Führer Hitler ohne sein reklamiertes Künstlertum nicht zu verstehen sind.
· 2013
Der Schatten des unrühmlichen Endes lastet über jeder wissen Weimar - eine politische Fehl schaftlichen Beschäftigung mit der ersten deutschen Demo konstruktion? kratie, der Republik von Weimar. Am 30. Januar 1933, mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, ging dieses politi sche System endgültig in die Brüche und machte einer totalitä ren Diktatur Platz, auf deren Konto die Entfesselung des Zwei ten Weltkriegs und die Ermordung von Millionen von Menschen, insbesondere der europäischen Juden, gingen. Das Wissen um das Scheitern der Weimarer Republik, gepaart mit der Kenntnis von den schrecklichen Verbrechen, die der nationalsozialistische Staat danach verübte, verführt leicht dazu, die Geschichte der Weimarer Republik von ihrem Ausgang her darzustellen. Aus dieser Perspektive erscheint der Staat von Weimar als politische Fehlkonstruktion, die eine unablässige Kette von politischen Kri sen hervorgerufen und mit einer gewissen Zwangsläufigkeit in das durch den 30. Januar 1933 markierte Fiasko geführt habe, wenngleich nicht notwendigerweise Hitler der Nutznießer des Versagens von »Weimar« sein musste. Die Krisenanfalligkeit der Weimarer Republik kann nicht in Abrede gestellt werden. Politische Stabilität war in diesem Staat ein kostbares Gut; die wenigen ruhigen Jahre, die wenigs tens einen Hauch von Normalität ausstrahlten, lassen sich an den Fingern einer Hand abzählen. Doch sollte dieser Befund nicht zu der vorschnellen Annahme verleiten, dass die Weimarer Republik von Anfang an dem Untergang geweiht war. Darum soll die vorliegende Studie die Sensibilität für die Offenheit vergan genen Geschehens schärfen.
Porsche und der Aufstieg zum Weltunternehmen 1931 gründete Ferdinand Porsche sein „Konstruktionsbüro“. Der geniale Techniker – zuvor Konstrukteur von Elektrokutschen und Rennwagen sowie Chefentwickler von Daimler-Benz – sollte bis zu seinem Tod 1951 die Grundlagen für das spätere Weltunternehmen schaffen. Wolfram Pyta erzählt die Geschichte des Unternehmens in diesen turbulenten Anfangsjahren: von der Entstehung des Volkswagens über das Arrangement mit den Nazis und die Kriegsproduktion bis zur Entwicklung zur exklusiven Sportwagenschmiede ‒ eine faszinierende Darstellung, die Unternehmens-, Automobil- und Zeitgeschichte miteinander verknüpft.
· 2007
Hindenburg - eine deutsche Karriere Paul von Hindenburg ist eine der zentralen Figuren in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Der als Held verehrte »Sieger von Tannenberg« war maßgeblich an entscheidenden historischen Wendepunkten beteiligt. Mit Wolfram Pytas Buch liegt nun endlich die erste umfassende Biographie Hindenburgs vor. Als politischer Akteur wirkte Hindenburg (1847-1934) zu einer Zeit, in der sich die Ereignisse in Deutschland und in Europa überschlugen: Kriegsniederlage und Revolution führten das Reich in eine tiefe Krise, Inflation und Weltwirtschaftskrise stürzten die Weimarer Republik in heftige Turbulenzen. Die Welt war aus den Fugen, und Hindenburg bestimmte an entscheidender Stelle die Geschicke Deutschlands mit, so etwa beim Sturz der Monarchie im November 1918, oder im Januar 1933, als er Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannte. Hindenburg war eine Herrscherpersönlichkeit, die in drei politischen Systemen Entscheidungen von welthistorischer Dimension traf. Wolfram Pyta, der beste Kenner Hindenburgs, erzählt in seinem Buch die Geschichte einer atemberaubenden politischen Karriere, die im Kaiserreich begann, die Republik überdauerte und während der Diktatur endete. Thesenfreudig und umfassend, originell und anschaulich: Eine historische Biographie, die Standards setzt; ein Muss für jeden historisch interessierten Leser.
In der Selbstdarstellung des NS-Regimes spielten Architektur und Städtebau eine Schlüsselrolle - ihre Macht- und Symbolpolitik war entsprechend bedeutsam. Architektur galt als jenes "Wort aus Stein", durch das der "Führer" zu seinem Volk sprach. Doch das NS-Baugeschehen erschöpfte sich keineswegs in der anfänglich dominierenden Blut-und-Boden-Architektur und neoklassizistischen Staats- und Repräsentationsbauten. Forschungsarbeiten haben bereits seit den 1980er Jahren die Aufmerksamkeit auf die große Bedeutung funktionalistischer, zum Teil "moderner" Planungskonzepte und Zweckarchitekturen gelenkt. Der Band versammelt die jüngsten Arbeiten, die auf der Basis von zusätzlich erschlossenen Archivbeständen und Nachlässen wichtige Forschungslücken schließen. Mit Beiträgen von Jörg Blasius, Harald Bodenschatz, Detlef Briesen, Werner Durth, Michael Flagmeyer, Emanuel Hübner, Karl R. Kegler, Arne Keilmann, Roland May, Roland Müller, Christoph Raichle, Dietrich Schmidt, Jo Sollich, Wendelin Strubelt, Wolfgang Voigt sowie einer Einführung von Tilman Harlander und Wolfram Pyta.
Eine wissenschaftliche Monographie über den leidenschaftlichen Parlamentarier Alfred Dregger war bisher ein Desiderat. Der vorliegende Band der beiden Historiker Wolfram Pyta und Nils Havemann, dem erstmals zugängliche Archivalien zugrunde liegen, schließt diese Lücke. In Dreggers Lebensweg kreuzen sich Entwicklungen, die einen spezifischen Beitrag im Reifungsprozess der bundesdeutschen Demokratie leisteten: nationalliberale Grundeinstellung; soldatisch geprägter Führungsstil; Sensibilität für die Macht der Sprache und parlamentarischer Gestaltungsanspruch. Dregger war zudem derjenige bundesdeutsche Politiker, der wie kein zweiter landes- und bundespolitische Führungsansprüche koordinierte. Für die CDU trat er in Hessen viermal hintereinander als Spitzenkandidat für das Amt des hessischen Ministerpräsidenten an; zugleich trug er maßgeblich zum bundespolitischen Profil der CDU in deren Oppositionszeit im Bund bei. Die Autoren zeigen, dass Dregger seine eigentliche politische Erfüllung als Vorsitzender der größten Regierungsfraktion in der Ära Kohl fand, in der er eigene politische Akzente gerade in Hinblick auf eine aktive Wiedervereinigungspolitik setzte. Noch zu Ende seines Fraktionsvorsitzes spielte er eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung des Bundestages für Berlin als Sitz von Regierung und Parlament des wiedervereinigten Deutschlands.
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Das Jahr 2020 ist, geprägt von der Corona-Pandemie, auch für den Sport ein trauriges Jahr. Erstmals werden in Friedenszeiten die Olympischen Sommerspiele verschoben, mit der Fußball-Europameisterschaft fehlt für viele ein bedeutendes Gemeinschaftserlebnis und auch Gruppensport und Vereinsleben bleiben aus. Das verbindende Moment, das dem Sport seit seinen Ursprüngen innewohnt, kann aber nicht über die Widersprüchlichkeit desselben hinwegtäuschen, begünstigt er doch zugleich Gewalt, Nationalismen und soziale Trennung. Die vielfältigen und spannungsreichen Verbindungen von Sport, Politik und Gesellschaft laden zur näheren Betrachtung ein.