· 2024
Christian Hornung untersucht "Raume" im antiken Christentum. Vor dem Hintergrund des in den Geistes- und Sozialwissenschaften intensiv diskutierten spatial turn analysiert er erstmals literarische Beschreibungen des kirchlichen Gebaudekomplexes (u. a. Kirche, Bischofshaus und Annexbauten) sowie Synoden, das Monchtum oder auch den sogenannten offentlichen Raum (u. a. Prozessionen und Feste). "Raume" erscheinen dabei nicht mehr nur als blosse Container, die durch Lange, Breite und Hohe bestimmt sind, sondern als soziale Grossen, die durch eine komplexe Relationalitat von Individuen charakterisiert sind. Im Kontext der Institutionengeschichte werden "Raume" in ihrer Mehrdimensionalitat sichtbar und erscheinen als wesentliche Formen kirchlicher Inszenierung und Reprasentation.
· 2020
In Monachus et sacerdos untersucht Christian Hornung die Asketisierung des Klerus im antiken Christentum. Analysiert werden theologische Begründungen der Asketisierung, ihre Einforderung in der kirchlichen Disziplin sowie die konkrete Umsetzung in der Pastoral. Ein eigenes Kapitel ist den Widerständen gegen die Durchsetzung der Asketisierung gewidmet. Hornung kann überzeugend aufzeigen, dass die Asketisierung als ein umfassender Prozess einer zunehmenden asketischen Konzeptualisierung des Klerus zu deuten ist, der sich an die Professionalisierung in vorkonstantinischer Zeit anschließt und zu einer Ausdifferenzierung unterschiedlicher christlicher Lebensformen führt. In Monachus et sacerdos Christian Hornung examines the asceticism of the clergy in late antique Christianity. The theological justifications of asceticism, its demand in ecclesiastical discipline and its concrete implementation in pastoral care are analysed. A separate chapter is devoted to resistances against the enforcement of asceticism in the clergy. Hornung convincingly demonstrates that the asceticism is a broad process of increasing ascetic conceptualization of the clergy, which follows the professionalization in pre-Constantine time and leads to a differentiation of Christian life forms.
Das Vaticanum II betrachtet die Liturgie als Höhepunkt und Quelle kirchlichen Tuns. Allerdings nimmt nicht erst in jüngerer Zeit nur eine kleine Minderheit der Getauften regelmäßig am Gottesdienst der Kirche teil; viele vollziehen ihr religiöses Leben in anderen Ausdrucksformen. Inwiefern ist also Liturgie ein "Werk des Volkes"? Welche Bedeutung hat die gelebte Religiosität jenseits des offiziellen Gottesdienstes? Wie ist das Verhältnis von Liturgie und gelebter Religiosität historisch und theologisch zu bestimmen? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für den Liturgiebegriff, aber auch für die Ekklesiologie?
· 2016
In this volume, Christian Hornung examines the theological reflection on, and disciplinary treatment of, apostasy as well as concrete examples dealing with the phenomenon in late antique parishes. In diesem Band untersucht Christian Hornung die theologische Reflexion, die disziplinare Einordnung und den konkreten Umgang mit dem Phanomen des Glaubensabfalls in spatantiken Gemeinden."
Obwohl wir schon seit längerem in einer Zeit und Gesellschaft leben, die in bestimmten Bereichen – wie etwa der Werbung – als stark "sexualisiert" bezeichnet werden kann, spielte die wissenschaftlich-theologische Thematisierung von Sexualität als zentralem Aspekt des Menschseins lange Zeit eine eher marginale Rolle. Zumeist wurden und werden einzelne ethisch-moraltheologische Aspekte, wie Fragen der Reproduktionsmedizin, überkommene und neue Konzepte von Ehe und Partnerschaft oder das Zusammenleben in Familien diskutiert. In den letzten Jahren hat, aufgerüttelt durch immer zahlreichere an die Öffentlichkeit gelangende Missbrauchsfälle, eine verstärkte wissenschaftliche Aufarbeitung von sexuellem und geistlichem Missbrauch eingesetzt. Aber die Auseinandersetzung mit einer positiven theologischen Sichtweise von Sexualität wurde dadurch nicht gefördert. Das vorliegende Jahrbuch möchte einen umfangreichen, durch verschiedene theologische Fachrichtungen verlaufenden Beitrag zum Diskurs leisten. Beginnend mit exemplarischen Darstellungen zentraler biblischer Aspekte und Texte sowie der Rolle von Sexualität in ausgewählten Schriften des klassischen Judentums, greift der Band historische Weichenstellungen, wie etwa die Asketisierung des Klerus im 4. und 5. Jahrhundert, die Begründung des Pflichtzölibats oder die Rolle der Sexualität in und für die Ehe im späten Mittelalter und bei Martin Luther auf. Aktuelle Themenfelder aus dem Bereich der sexuellen Vielfalt, der Sexualisierung des Alltags in westlichen Kulturen im Spiegel der Medien und der hermeneutischen Frage nach Sexualität und Macht runden den Band ab.
In der Geschichte der katholischen Morallehre kam der Autorität des kirchlichen Amtes in Angelegenheiten der Moral traditionell eine besondere Funktion zu. Unter dem Vorzeichen von Moralautonomie wurden kirchliche Autoritätsansprüche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil jedoch massiv infrage gestellt. Vor diesem Hintergrund nimmt der Band das Thema Autorität in der Moral aus zwei Perspektiven in Angriff: Im ersten Teil werden geschichtliche Entwicklungen und Typologien von kirchlicher (Amts-)Autorität herausgearbeitet. Im zweiten Teil geht es um die Frage, welche Instanzen legitimerweise moralische Autorität beanspruchen können.
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