· 2016
Der vorliegende Band widmet sich der Geschichte des mit dem Namen „Metaphysik“ angesprochenen Textes des Aristoteles im lateinischen Mittelalter. Zugleich wird die Wirkungsgeschichte der Metaphysik des Aristoteles im Mittelalter in ihrer Bedeutung für das metaphysische Denken selbst im Aristotelischen Verständnis und in Bezug auf dessen Kritik beleuchtet wie auch in Hinsicht auf dessen Verhältnis zum christlichen Selbstverständnis. Soweit es das metaphysische Denken im Aristotelischen Verständnis betrifft, zeigt sich, dass die Realisierung umfassender Weltorientierung und menschlicher Selbstverständigung unter der Hinsicht des Seins das verbindende Moment ausmacht, das die Rezeption und Transformation der Metaphysik in den hier beleuchteten Entwürfen sowohl am „Vorabend“ der Aristoteles-Rezeption als auch im 13. Jahrhundert insgesamt prägt und bestimmt. Die hier näher untersuchten Metaphysikentwürfe aus dem 14. Jahrhundert richten hingegen ihren Fokus auf die Vermittlung umfassender Weltorientierung und menschlicher Selbstverständigung und deren Analyse und verzichten im Zuge dieser Ausrichtung auf die Hinsicht des Seins.
Dieser Band stellt einen Beitrag zum Verständnis geistiger und sinnlicher Erkenntnis bei Nicolaus Cusanus dar. Im Mittelpunkt stehen dabei die Begriffe intellectus und imaginatio, deren historischer und sachlicher Zusammenhang untereinander und ihr Verhältnis zu weiteren Aspekten der menschlichen Erkenntnis. Auf diese Weise steht im Ergebnis die Einheit und Ganzheit dieser Erkenntnis zur Debatte. Im Einzelnen geht es ebenso um eine Parallele zwischen Wilhelm von Ockham, Johannes Buridan und Cusanus in bezug auf den conceptus absolutus, um den kontemplativen Intellekt, die Metapher sowohl der Mauer des Paradieses als auch des Sehens, eine Kartographie des Erkennens, die Cusanische Symbolphilosophie, den Aspekt der Kreativität, die Musik sowie den Magnetismus und ein weiteres Beispiel zur Veranschaulichung der Funktion und Tragweite des imaginatio . Die Beiträge stammen aus der Feder sowohl anerkannter Cusanus-Interpreten als auch jüngere Forscher. Der Band bietet sowohl zahlreiche neue Gesichtspunkte für fruchtbare Auseinandersetzung mit dem Denken des Kardinals als auch ein Zeugnis für deren Lebendigkeit und Internationalität. This book represents a contribution to the understanding of both intellectual and sensible cognition in Nicolaus Cusanus. Central to this account are the concepts of intellectus and imaginatio , their historical and factual connection and their relationship to other aspects of human cognition. In this way the unity and totality of this cognition is explored and discussed. In particular, points of comparison are outlined between William of Ockham, John Buridan and Cusanus in regard to the conceptus absolutus. Moreover, various issues are explored in light of these points of comparison. Among them are the contemplative intellect, the metaphors of the wall of the Paradise and of visio, a cartography of cognition, the Cusan philosophy of symbols, creativity, music and two examples of the function and the importance of imaginatio. The contributions to this book come from well-known interpreters of Cusanus and also younger scholars. In this way, this book offers both new perspectives on fruitful discussions of the thinking of Cusanus as well as evidence of the vivacity and original character of this discussion.
Der Lehrer ist für Thomas von Aquin (1225-1274) eine Person, die - selbst im Besitz von Erkenntnis - einem anderen zu seiner eigenen oder einer weitergehenden Erkenntnis verhilft, und zwar so, daß der andere selbständig das erkennt, was es zu erkennen gilt. Lehre ist damit eine Tätigkeit, die es dem anderen ermöglicht, vollziehendes Subjekt von Erkenntnis zu werden und auf diesem Wege zugleich Selbsterkenntnis zu erlangen. Um sein Ziel zu erreichen, das heißt, um dem Schüler das selbständige Erkennen, das Lernen heißt, zu ermöglichen, stehen dem Lehrer zwei Wege offen: die mündliche Unterweisung, und sie ist für Thomas die vorzügliche Form der Lehre, und die augenfällige Demonstration. Für das Verständnis dessen, was Lehren und Lernen bedeutet, kommt es aber weniger auf diese zwei Wege an, als darauf, wie auf dem einen und auf dem anderen Wege die geistige Eigenaktivität des Lernenden erreicht wird, die ihm das Lernen ermöglicht. Dieser Ansatz steht quer zu dem, was heute Didaktik genannt und als Didaktik gepriesen wird - und ist gerade darum (man bedenke: es handelt sich um einen Text aus dem Mittelalter!) höchst aktuell: Lehre ist nur dann erfolgreich und sinnvoll, wenn sie den Lernenden dazu motiviert, aus eigenem Interesse lernen zu wollen. Die Ausgabe bietet den vollständigen Text der Quaestio XI (Über den Lehrer) aus den "Quaestiones disputatae de veritate" und - ergänzend - den ersten der vier Artikel der "Summa theologiae, Teil 1, Quaestio 117" in einer parallelgeführten lateinisch-deutschen Edition mit einer sachgerechten Einleitung und einem umfassenden Kommentar.
No image available
No image available
· 2006
Annotation. Auseinandersetzung mit dem Denken des Kardinals als auch ein Zeugnis fur deren Lebendigkeit und Internationalitat. This book represents a contribution to the understanding of both intellectual and sensible cognition in Nicolaus Cusanus. Central to this account are the concepts of intellectus and imaginatio, their historical and factual connection and their relationship to other aspects of human cognition. In this way the unity and totality of this cognition is explored and discussed. In particular, points of comparison are outlined between William of Ockham, John Buridan and Cusanus in regard to the conceptus absolutus. Moreover, various issues are explored in light of these points of comparison. Among them are the contemplative intellect, the metaphors of the "wall of the Paradise" and of visio, a cartography of cognition, the Cusan philosophy of symbols, creativity, music and two examples of the function and the importance of imaginatio. The contributions to this book come from well-known interpreters of Cusanus and also younger scholars. In this way, this book offers both new perspectives on fruitful discussions of the thinking of Cusanus as well as evidence of the vivacity and original character of this discussion.
No image available
Der Band versammelt ausgewählte Beiträge des Vortragsprogramms des 12. Symposiums des Mediävistenverbandes, das vom 19. bis 22. März 2007 an der Theologischen Fakultät Trier und der Universität Trier durchgeführt wurde. Leitender Gesichtspunkt für die Thematik des vorliegenden Bandes ist die Frage nach der Dynamik und der Bedeutung sozialer Lebens- und Kommunikationsformen, für die beispielhaft Verwandtschaft, Freundschaft und Bruderschaft, aber auch Herrschaft stehen. Zugleich werden derartige soziale Beziehungsgeflechte und ihre Deutung und Kritik in ihrem wechselseitigen Verhältnis in den Blick genommen. Unter dem Aspekt der Kommunikation geht es nicht nur um Mitteilungen in mündlicher und schriftlicher Form, sondern darüber hinaus auch um körperliche, visuelle, affektive, symbolische und ähnliche Artikulationen, Darstellungen und Erscheinungen. Im Ergebnis stellt sich das Feld sozialer Beziehungen und deren kommunikative Seite im Mittelalter als äußerst vielfältig und verschieden dar. Den Schlüssel zum Verständnis sozialer Lebens- und Kommunikationsformen im Mittelalter bieten insgesamt die in diesen wirksamen Wahrnehmungs- und Deutungsmuster, die auf diese Weise die Grundlage sinngeleiteter Weltbegegnung und -gestaltung bilden.
No image available