Die Gesellschaften in Europa werden immer multikultureller und multireligiöser. Kirchen und Religionen sind herausgefordert, sich mit dieser Situation zu beschäftigen und Möglichkeiten für das Zusammenleben der unterschiedlichen Menschen zu entwickeln. Dies gilt auch für die seelsorgliche Arbeit. In der christlichen Seelsorge - aber auch in der »Seelsorge« anderer Religionen - gibt es zunehmend Begegnungen zwischen Menschen, die unterschiedlichen Religionen angehören. Das vorliegende Handbuch widmet sich erstmals im deutschsprachigen Raum dieser Thematik und ihren vielfältigen Aspekten. Es stellt Grundlagen und zentrale Themen interkultureller Seelsorge vor und gibt Hilfen für Theorie und Praxis des seelsorglichen Umgangs mit Menschen anderer Religion. Zu den Themen gehören unter anderem: - die Frage nach dem Selbstverständnis verschiedener Religionen und ihrer Funktion in einer post-traditionalen Gesellschaft; - die Bedeutung von Sprache, Ritualen, Familienmodellen, bireligiösen Paarbeziehungen und die Frage des Religionswechsels; - die Darstellung praktischer Erfahrungen mit interreligiöser Seelsorge in verschiedenen kirchlichen Arbeitsbereichen (Kindergarten, Jugendarbeit, Krankenhaus, Schule und Hochschule, Diakonie, Gefängnis, Nofallseelsorge); - Perspektiven für die Weiterentwicklung interreligiöser Seelsorge, wobei auch die Entwicklungen und Erfahrungen in anderen europäischen Ländern einbezogen werden.
· 2016
Wie weit darf Sicherheit auf Kosten der Freiheit gehen? Dieser Widerstreit, der unsere Gesellschaft sowie die politische Bildung seit vielen Jahren beschäftigt, dreht sich letzten Endes darum, wie wir beides miteinander in Einklang bringen können. Nicht erst seit den Enthüllungen Edward Snowdens ist bekannt, dass unsere Freiheit im digitalen Zeitalter massiv angegriffen wird. Die Formulierung "aus Sicherheitsgründen" ist zu einem staatstragenden Autoritätsargument geworden, das jede Diskussion abwürgt und Maßnahmen durchzusetzen erlaubt, die sonst nicht akzeptiert würden. Der italienische Philosoph Giorgio Agamben bemerkte im Kontext staatlicher Sicherheitspolitik unlängst: "In gewisser Hinsicht sind die heute geltenden Sicherheitsgesetze in den europäischen Ländern deutlich strenger als in den faschistischen Regimen des 20. Jahrhunderts". Neben Facetten staatlicher Überwachung nimmt die vorliegende Ausgabe des Journals auch die Erfassung unserer Privatheit für wirtschaftliche Zwecke in den Blick. George Orwells düsterer Zukunftsroman "1984" wurde zur Chiffre für den Überwachungsstaat, und mittlerweile kann man sich das Orwellsche Überwachungsgerät "Televisor" freiwillig ins Wohnzimmer holen: Im Februar 2015 warnte ein südkoreanischer Hersteller von Fernsehgeräten vor den Eigenschaften des eigenen Produkts. "Wenn Sie die Spracherkennung aktivieren", so das Unternehmen, "können Sie mithilfe Ihrer Stimme mit Ihrem Smart-TV interagieren. Bitte beachten Sie, dass sämtliche gesprochenen Worte, auch persönliche oder sensible Informationen, bei Ihrer Nutzung der Spracherkennung erhoben und an einen Drittanbieter übertragen werden." Womit die Brücke zum dritten Schwerpunkt des Heftes geschlagen wäre, nämlich der bewussten Preisgabe sensibler persönlicher Daten, etwa über Facebook, Self-Monitoring und eben Smart-TVs: Wir sind Komplizen unserer Überwachung. Doch die Daten, die bewusst geteilt werden, sind nur die Spitze des Eisbergs.
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· 2013
Abstract: Soziale Medien verstärken brisante Transformationsprozesse in der Gesellschaft und wirken unmittelbar auf die Bildungsarbeit mit Erwachsenen ein. Angesichts dieser Veränderungen ist es notwendig, einen konsequenten Neuanfang zu wagen und strikter auf eine Digitalisierung der Angebote und Veranstaltungen zu setzen
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· 2003
Dass innerhalb neureligiöser Bewegungen im Internet viele Gemeinschaften Außerirdische für eine reale, ernst zu nehmende und für alle Menschen bedeutsame Größe erachten. Um Websites der Ashtar-Command-Bewegung auf die Zukunftsprognostik hin zu befragen, war es nötig diese fluide Gemeinschaft mittels Strukturmerkmalen permeabel einzugrenzen, da sonst eine Zuspitzung auf die Zukunftsprognostik nicht möglich gewesen wäre. Bei der Analyse beider Gemeinschaften hinsichtlich ihrer Zukunftsprognostik wurde deutlich, dass verschiedenartige Formen der Prognostik etabliert und dabei auch unterschiedliche Topoi aus der europäischen Religionsgeschichte rezipiert, neu kontextualisiert und in andere Bedeutungszusammenhänge überführt wurden. Es zeigte sich, dass bei der FIGU-Gemeinschaft eher Degressionsszenarien vorherrschen, während bei der Ashtar-Command-Bewegung eine Progression der Erde stattfindet. Innerhalb der Zukunftsszenarien haben die Außerirdischen meist eine katalysatorische Funktion in beiderlei Richtungen. Methodisch wurde mit dieser Untersuchung im mehrerlei Hinsicht Neuland betreten. Zunächst wurden explorative Verfahren zur Recherche und Datenerhebung entwickelt und exemplarisch angewandt, die auf die technische und die inhaltliche Umgebung der Gemeinschaften Rücksicht nehmen können. Vor allem aber wurden Methoden entwickelt fluide Gemeinschaften im Medium Internet dynamisch zu beschreiben. Die entwickelten Methoden sind nicht nur ein Baustein zur Beschreibung neureligiöser Bewegungen im Medium Internet, sondern sie können auch die religionswissenschaftliche Diskussion beispielweise um die Beschreibung von Großkirchen nachhaltig befruchten.
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