Minna Specht (1879-1961) war vier Jahrzehnte lang führend in der Landerziehungsheimbewegung tätig und leitete bis 1933 die Walkemühle, dann die im Exil neugegründeten Schulen und ab 1946 die Odenwaldschule. Die pädagogische und konzeptionelle Arbeit Minna Spechts im Exil in Dänemark und in Großbritannien ist wegen der bislang schwer zugänglichen Texte nicht hinreichend beachtet worden. Diese kommentierte Textausgabe macht einen Großteil der Exilschriften Minna Spechts erstmalig der Öffentlichkeit zugänglich. Das Ziel des Bandes Gesinnungswandel ist es, den spezifischen reformpädagogischen Ansatz Minna Spechts, der eine Verbindung von Politik, Pädagogik und Philosophie darstellt, zu dokumentieren und seine Entwicklungsfähigkeit unter den Bedingungen des Exils nachzuweisen. Die Erziehungspläne und Schulkonzeptionen für die Weiterführung des Landerziehungsheims Walkemühle im Exil, die Studien zur Kindheit und Jugend unter der NS-Herrschaft, die Pläne für die Erneuerung der Erziehung sowie die Bestandsaufnahmen und Entwürfe für die Perspektiven des Schulwesens im Nachkriegsdeutschland sind politische Stellungnahmen, wissenschaftliche Analysen und praktische Lösungsvorschläge zu wichtigen zentralen Fragen der Bildung im 20. Jahrhundert.
Charlotte Heckmann arbeitete von 1934 bis 1940 mit Minna Specht in Exilschulen in Danemark und England zusammen. 1941-1943 leitete sie in Nordengland ein psychiatrisches Kinderheim fur milieugeschadigte evakuierte Kinder, und 1945-46 arbeitete sie in England mit einer Gruppe halbjudischer Kinder, die das Konzentrationslager Theresienstadt uberlebt hatten. Ihre Berichte uber diese Erfahrungen analysiert Bruno Schonig und macht dabei deutlich, wie Achtung vor der Personlichkeit der Kinder und Jugendlichen sowie Anerkennung ihres Bedurfnisses nach Orientierung bei dieser Padagogin praktischen Ausdruck fanden. Inge Hansen-Schaberg zeigt den Bezug der Padagogik von Charlotte Heckmann zu der von Minna Specht."
No image available
No image available
No image available