Diese Publikation untersucht „Transformationsprozesse am Fluchtort Stadt“, die sich vor und nach der verstärkten Fluchtzuwanderung im Untersuchungsraum Hamburg der Jahre 2015/2016 nachweisen lassen. Kenntnisleitend war dabei die Frage, inwiefern Flucht und Zuwanderung von Geflüchteten nicht mehr nur als vorübergehende und kurzfristige Phänomene betrachtet und als Reaktion auf einen „Ausnahmezustand“ gedacht werden, sondern auch auf institutionellen/strukturellen Ebenen Transformationen auslösen und deshalb in regulärer Stadtpolitik und Stadtentwicklung zu berücksichtigen sind. Der theoretische Zugang erfolgte entsprechend der interdisziplinären Ausrichtung des Projekts mit einer wechselseitigen Bezugnahme auf bildungstheoretische, stadtsoziologische und migrationstheoretische Überlegungen. Empirisch wurden zunächst Transformationsprozesse administrativer und institutioneller Strukturen und deren Spuren in den Lebenslagen Geflüchteter in den Blick genommen. Abschließend erfolgt eine kontrastierende Diskussion der Hamburger Befunde zu den vielfach bundesweit als vorbildlich beurteilten kommunalen Strategien und Praktiken des Umgangs mit Flucht*Migration in Schwäbisch Gmünd sowie eine Reflexion ethischer Fragen in der wissenschaftlichen Untersuchung von Flucht*Migration.
Im Begriff Fluchtort Stadt ist die der Studie zugrunde liegende These ausgedrückt, dass fluchtfolgebedingte Prozesse als ein integraler Bestandteil von Stadtentwicklung betrachtet werden müssen. Bezüge zum Thema Flucht/Geflüchtete und (flucht-)spezifische Entwicklungsprozesse werden am Beispiel von Hamburg auf struktureller Ebene, im administrativ-institutionellen Kontext, in der sozialräumlichen Dimension sowie im gesellschaftlichen Diskurs rekonstruiert. Zentral sind dabei die Perspektiven der Geflüchteten als Akteur_innen, ihre Sicht- und Handlungsweisen und individuelle Aneignungspraktiken am Fluchtort Stadt.
Alltagssprachlich umreißt der Begriff Urbanität Vorstellungen eines bunten städtischen Lebens. Stadtsoziologisch ist damit eine spezifisch großstädtische Lebensweise gemeint - Architektur, Stadtplanung, Kommunalpolitik und Stadtmarketing füllen den Begriff wiederum eigensinnig. In diesem Band beschreiben und analysieren Stadtforscherinnen und -forscher nicht nur Verwendungen des Begriffs Urbanität, sie widmen sich auch zentralen Themen großstädtischer Entwicklungen im 21. Jahrhundert: Urbanitätsbegriffen und -konzepten, der Stadt als Ort des "Fremden", sozialer Ungleichheit und sozialer Konflikte, Politik und Planung, Urbanität zwischen Vergangenheit und digitalisierter Zukunft.
· 2013
Stadtische Mehrsprachigkeit wird konkret erfahrbar in der mehrsprachigen Kommunikation ihrer Bewohner und Besucher. In diesem Band werden verschiedene Raume der Hafen- und Hansestadt Hamburg durch empirische Analysen als Orte urbaner Mehrsprachigkeit zuganglich gemacht. Der Band prasentiert die Arbeiten und Ergebnisse des interdisziplinaren Netzwerks "Gesellschaftliche Mehrsprachigkeit," das von 2009-2012 im Rahmen der Hamburger Landesexzellenzinitiative LiMA (Linguistic Diversity Management in Urban Areas) wirkte. Die sieben Beitrage thematisieren gesellschaftliche Mehrsprachigkeit unter den Aspekten der Institutionalitat, Urbanitat, Medialitat und Individualitat. Untersucht werden die sprachlichen Bedingungen des Zugangs zu Wohnraum, die gelebte Mehrsprachigkeit in ethnisch gepragten Senioreneinrichtungen, Supermarkten und Imbissbuden sowie die Horbarkeit und Sichtbarkeit von Mehrsprachigkeit in einem zentralen Hamburger Stadtteil. Zudem werden digitale mehrsprachige Praktiken Hamburger Jugendlicher auf Facebook verfolgt und erste Komparationen zwischen Hamburg als Ort gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit in statu nascendi und Orten postkolonialer Mehrsprachigkeit (am Beispiel Yaounde/Kamerun) sowie politisch motivierter Mehrsprachigkeit (am Beispiel Kiew/Ukraine) aufgestellt. Schlielich werden linguistische Konzepte fur komparative Analysen gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit zur Diskussion gestellt. Im Vorwort zum Band schreibt Florian Coulmas: "Studien, wie sie in diesem Buch vorgelegt werden, lassen erkennen, dass Mehrsprachigkeit in viele Bereiche vordringt, in denen man sie bislang wenig zur Kenntnis genommen hat." - Moge die Rezeption des Bandes zu Anknupfungen anregen.
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· 2010
Die Beiträge in diesem Band vermitteln unterschiedliche Perspektiven auf den urbanen Raum und lassen damit Rückschlüsse darauf zu, was der „Raum“ innerhalb der wissenschaftstheoretischen Auseinandersetzung und der Sozialraumforschung sein kann. Ziel ist es zu verdeutlichen, dass die Berücksichtigung des Raumes als prägende Kraft des sozialen Lebens von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist und dass es jeweils nach Erkenntnisinteresse einen spezifischen Raumbegriff zu entwickeln gilt. Aus dem Inhalt: Raumbegriffe und Forschungen zum Raum. Raum in der sozialökologischen Tradition RaumMacht erleben Lebensräume Räume in Wissenschaft und Praxis – eine Synthese
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