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  • Book cover of Genre, Gender und Lustmord

    Obwohl er in Kriminalpsychiatrie und Kriminologie als analytische Kategorie längst diskreditiert ist, wird der Lustmord in der Literatur am Leben gehalten. Anhand deutschsprachiger zeitgenössischer Prosawerke (u.a. E. Jelinek, T. Hettche, T. Dorn, M. Kleeberg, P. Süskind) zeigt Irina Gradinari, dass das prekäre Thema nicht nur ein attraktives Motiv ist, sondern auch eine narrative Funktion im Text erfüllt – eine konstitutive Wirkung auf Genre und Gender. Der Lustmord legt die grundlegenden gesellschaftlichen und ästhetischen Strukturen, den Umgang mit dem Körper und mit dem Anderen, Fremden in der Gegenwartskultur frei: als potenzierte Gewaltfantasie – und als ästhetisches Motiv.

  • Book cover of Feministische Blicktheorien und ihre Folgen

    "Sehen ist gleich begehren“ – eine Aussage von Linda Williams, die auf unsere visuelle Gegenwart zutrifft. Ausgehend von dem einflussreichen Aufsatz Visual Pleasure and Narrative Cinema (1975) der britischen Filmtheoretikerin und Filmemacherin Laura Mulvey werden einzelne feministische Debatten zur Zuschauerin und zum Zuschauer, zum Verhältnis zwischen Blick und Race, zu Strategien des Queering von Zuschauenden und zur Transformation des Blickes in der digitalen Kultur rekonstruiert. Dabei stehen u.a. Ansätze von Gertrud Koch, Teresa de Lauretis, Kaja Silverman, Linda Williams, bell hooks, Manthia Diawara, Rey Chow, Steve Neale und Richard Dyer im Fokus.

  • Book cover of Doing Memory Revisited

    Analog zum ›Doing Gender‹ resultieren aus einem ›Doing Memory‹ vermeintlich zutreffende Zuschreibungen. Der Band zeigt, wie Geschichte unter unterschiedlichen medialen wie generationalen Bedingungen narrativ verarbeitet wird. Als ludische Strategie wird hierbei in Comic und Literatur der Umgang mit einer jeweils nationalen Geschichtspolitik ausgemacht. Durch die Aneignung von fremdem literarischen wie archivarischen Material erweist sich Geschichte in weiteren Beispielen als familiär geprägt. Performative Aktualisierungen werden exemplarischen Reenactments, vergangenheitsgegenwärtigen Filmen und Erinnerungsstrategien attestiert. Ergänzt werden die Analysen durch Autor:innen-Gespräche über ge- und erfundene Biografien in Literatur und Comic. Abschließend präsentiert der Band didaktische Zugänge als Comic-Workshop und Interview mit einem Autor. Similar to the 'Doing Gender', a 'Doing Memory' results in seemingly accurate attributions. The volume shows how history is narratively elaborated under different media and generational conditions. In comics and literature, the handling of a respective national politics of history is identified as a ludic strategy. Through the adoption of foreign literary and archival material, history is shown to be shaped by family in further examples. Performative actualisations are confirmed in exemplary re-enactments, past-present films and strategies of remembrance. The analyses are complemented by interviews with authors about found and invented biographies from the perspective of perpetrators and victims in literature and comics. Finally, the volume presents didactic approaches as a comic workshop and an interview with an author.

  • Book cover of Kinematografie der Erinnerung

    Anhand paradigmatischer sowjetischer, ost- und westdeutscher Filme über den Zweiten Weltkrieg, die die kollektive Gewalterfahrung und vor allem die zentralen historischen Ereignisse der jeweiligen Staaten nach 1945 verarbeiten und so entsprechend Erinnerungs- und somit Identitätspolitik medienspezifisch mitformen, erfasst der Band filmische Strategien, mit welchen Geschichte und Erinnerung gestaltet werden. Das kollektive Gedächtnis, so die zentrale These, ist genuin filmisch. Die Filme erfüllen für das kollektive Gedächtnis dabei drei wichtige Funktionen, die auch auf ästhetische Phänomene zurückzuführen sind: Sinnkonstitution, Bewältigung und Emotionalisierung. In Band 1 des zweibändigen Werkes wird die Theorie des kollektiven Gedächtnisses entworfen.

  • Book cover of Glossar der Unsicherheit

    Unsicherheit betrifft uns alle. Dass wir in einer Zeit der Umbrüche leben, ist mittlerweile Teil der alltäglichen Erfahrung auch in den reichen Gesellschaften, nicht erst seit der von Olaf Scholz ausgerufenen "Zeitenwende". Diese Erfahrung ist nicht an ein bestimmtes Phänomen, eine bestimmte Veränderung oder einen bestimmten Verlust gebunden, sondern nimmt einen ebenso umfassenden wie diffusen Charakter an. Verunsicherungen rücken uns auf den Leib, weil sie nicht länger politisch und ökonomisch eingehegt werden können. Angesichts der Diversität und Globalität moderner Gesellschaften sind Verunsicherungen heute ein unvermeidbarer Gegenstand alltäglicher (Selbst-)Verständigung, politischen Handelns und wissenschaftlichen Forschens. Das Glossar der Unsicherheit will die Facetten gegenwärtiger Verunsicherungen begreifen. Auf diese reagiert es nicht mit der Entwicklung einer geschlossenen Theorie, sondern mit Offenheit und einer Sensibilität für das Andere. So erkundet es die Begriffswelt unserer verunsichernden und verunsicherten Welt, mit der wir uns heute selbst zu verstehen und zu beschreiben versuchen. Die versammelten Begriffe und Konzepte, die Unsicherheit thematisieren, adressieren zum einen die Kontrolle und Steuerung des Unsicheren – wie z.B. Risiko, Prognose und Szenario. Zum anderen zeigen sie ein neues Bewusstsein für die Vulnerabilität der Menschen, der Natur und der gesellschaftlichen Institutionen an – wie z.B. Katastrophe, Fragilität und Verschwörungsideologie. Damit reflektieren sie die Ambivalenzen heutiger gesellschaftlicher Verhältnisse und gleichzeitig die Herausforderungen eines Verstehens und Handels innerhalb dieser Verhältnisse. Mit Beiträgen von Frank Becker, Thomas Bedorf, Carolin Blumenberg, Wolfgang Bonß, Till Breyer, Jules Buchholtz, Jennifer Eickelmann, Martin Endreß, Fabian Fechner, Peter Friedrich, Irina Gradinari, Stefanie Graefe, Melanie Hermann, Philip R. Hoffmann-Rehnitz, Franziska Jekel-Twittmann, Ute Kemmerling, Werner Kirsch, Andreas Kleine, Susanne Krasmann, Wolfgang Kruse, Johannes Lehmann, Sarah Lehner, Sibylle Marti, Constantin M. März, Stefan Meißner, Andreas Mokros, Jürgen G. Nagel, Arndt Neumann, Michael Niehaus, Eryk Noji, Peter Risthaus, Armin Schäfer, Dennis Schmidt, Felicitas Schmieder, Uwe Steiner, Uwe Vormbusch, Petra Waffner und Maximilian Waldmann.

  • Book cover of Kinematografie der Erinnerung
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    Anhand paradigmatischer sowjetischer, ost- und westdeutscher Filme über den Zweiten Weltkrieg, die die kollektive Gewalterfahrung und vor allem die zentralen historischen Ereignisse der jeweiligen Staaten nach 1945 verarbeiten und so entsprechend Erinnerungs- und somit Identitätspolitik medienspezifisch mitformen, erfasst der Band filmische Strategien, mit welchen Geschichte und Erinnerung gestaltet werden. Das kollektive Gedächtnis, so die zentrale These, ist genuin filmisch. Die Filme erfüllen für das kollektive Gedächtnis dabei drei wichtige Funktionen, die auch auf ästhetische Phänomene zurückzuführen sind: Sinnkonstitution, Bewältigung und Emotionalisierung. In Band 1 des zweibändigen Werkes wird die Theorie des kollektiven Gedächtnisses entworfen.