· 2016
Der Autismus erlebt wie die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitatsstorung (ADHS) Jahre zuvor ein zunehmendes gesellschaftliches Interesse. Es mehren sich warnende Stimmen, der Autismus werde zu einer Modediagnose, jede erkennbare Personlichkeitseigenschaft werde zur Krankheit umgedeutet. Dieses Buch befasst sich in diesem Kontext mit Fragen wie: Was ist uberhaupt normal? Was ist Personlichkeit? Wann werden Symptome und Eigenschaften zu einer Krankheit? Der Autismus wird als Normvariante, Personlichkeitsstorung und neuropsychiatrische Erkrankung vorgestellt. Ferner wird verdeutlicht, dass die Situation bei ADHS und Tic-Storungen ahnlich gelagert ist. Ziel ist es, vor dem Hintergrund des Konzepts einer multikategorialen Normalitat psychische Phanomene im Ubergangsbereich zwischen Normalitat, Abweichung und Krankheit zu betrachten, um Angste und Vorurteile abzubauen.
· 2017
Die Schizophrenie gehört zu den dramatischsten Diagnosen der Medizin der Neuzeit. Denn sie scheint nicht nur defizitäre Körperfunktionen, sondern den Wesenskern des Menschseins zu berühren. Sie fungiert nicht nur als Bezeichnung für eine Gruppe psychischer Symptome sondern hat darüber hinaus weitreichende gesellschaftliche Implikationen. Kaum eine andere Diagnose der Medizin wird so sehr gefürchtet und von Betroffenen als Makel, Stigmatisierung und Omen einer umfassenden gesellschaftlichen Abwertung und Ausgrenzung erlebt. In diesem Buch werden Symptome, Klassifikation, Geschichte, Ursachen und Therapie der Schizophrenie umfassend beschrieben. Darauf aufbauend wird begründet, wieso auf der Grundlage neuester neuropsychiatrischer Erkenntnisse nach Überzeugung des Autors die Schizophrenie in 100 Jahren Geschichte sein wird.
· 2020
Freiheit ist ein Phänomen der Grenze. Sie existiert nur an den äußersten Rändern der psychobiologisch erschlossenen Welt. Freiheit gebiert Transzendenz und braucht Struktur. Kultur und Religion sind Beispiele solcher Strukturen, die den kognitiven Raum erschließen und damit zur freien Welt machen. Sie haben Bedeutung für die Ökologie dieser Welt. Transzendente Triebe sind die wirkmächtigsten Bewegkräfte menschlichen Verhaltens. In Unkenntnis der Natur und Psychodynamik transzendenter Motivation kann der Spielraum freien Verhaltens schwinden. Eine Selbstaufklärung über das Wesen der transzendenten Triebe ist Voraussetzung dafür, dass eigenes Verhalten möglichst frei, vernünftig, human, tolerant und für Mensch wie Natur wohlbringend entwickelt werden kann. Dies sind die Kerngedanken, die in dem vorliegenden Werk systematisch entwickelt werden. Das Buch soll zeigen, wie Freiheit im Spannungsfeld zwischen persönlichkeitsstruktureller und gesellschaftlicher Unfreiheit psychobiologisch funktioniert und welche Bewegkräfte unser Verhalten - bewusst oder unbewusst - antreiben.
· 2022
Autismus und ADHS erleben ein ungebrochenes gesellschaftliches Interesse. In DSM-5 und ICD-11 werden sie gemeinsam mit den Tic-Störungen als Entwicklungsstörungen allen anderen psychischen Störungen vorweggestellt. Es mehren sich aber auch warnende Stimmen, sie würden zur Modediagnose. Jede erkennbare Persönlichkeitseigenschaft werde zur Krankheit umgedeutet. Die 3. Auflage ist um das Thema Tic-Störungen erweitert und greift folgende Fragen auf: Was ist überhaupt normal? Was ist Persönlichkeit? Wann werden Symptome und Eigenschaften zu einer Krankheit? Autistische Symptome können ebenso wie ADHS-Eigenschaften und Tics sowohl Ausdruck einer normalen Entwicklung sein als auch einer neuropsychiatrischen Krankheit oder Persönlichkeitsstörung. Dies zu begreifen, kann sowohl für Betroffene als auch ihre Mitmenschen von großer Bedeutung sein und helfen, Ängste und Vorurteile abzubauen.
· 2015
Ist Freiheit aus neurowissenschaftlicher Perspektive eine Illusion? In diesem Buch wird gezeigt, dass dies nur dann der Fall ist, wenn Unfreiheit so definiert wird, dass sie entsteht, wenn menschliches Verhalten vom eigenen Körper gesteuert wird. Dementgegen wird ein positives Verständnis von Freiheit entwickelt als Qualität einer Untergruppe von behavioralen Sequenzen. Sie ist als psychobiologische Komplexleistung höherer Lebewesen kein Phänomen außerhalb der Naturgesetze, sondern Ausdruck körperlicher und damit wesentlich zerebraler Prozesse. Dieser Freiheitsbegriff ist empirischer Untersuchung zugänglich und gut vereinbar sowohl mit neurobiologischen Forschungsansätzen als auch mit alltäglichen, psychotherapeutischen und juristischen Konzeptualisierungen.
Entwicklungsstörungen zeigen sich in der Regel früh in der Entwicklung eines Menschen und sind lebenslang im Sinne persönlichkeitsstruktureller Merkmale vorhanden, die von leichter Beeinträchtigung bis zu schwerer Behinderung reichen können. Sie liegen allen weiteren biografischen, psychodynamischen und psychobiologischen Prozessen zugrunde. Autismus, ADHS, Tic-Störungen und Intelligenzminderungen sind dabei oft mit einem spezifischen Stärken- und Schwächenprofil verbunden und gehen mit typischen psychosozialen und sozialkommunikativen Problem- und Konfliktkonstellationen einher. Diese wiederum können sekundär zu psychischen Belastungen und Störungen wie Depressionen, Ängsten oder einem mangelnden Selbstwertgefühl führen. In den Diagnosesystemen DSM-5 und ICD-11 wird diesem Faktum erstmalig Rechnung getragen, indem die Entwicklungsstörungen allen anderen psychischen Störungen vorangestellt wurden. Dieses interdisziplinäre Herausgeberwerk schließt eine Lücke, indem es die Thematik erstmals aus der Perspektive der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik beleuchtet. Das umfassende Werk stellt die verschiedenen Formen in ihrer Entwicklungsgeschichte vor und gibt einen Überblick über wirksame psychotherapeutische, pharmakologische und sozialpsychiatrische Interventionsmöglichkeiten.
· 2012
Anders als früher angenommen, ist das Asperger-Syndrom bzw. sind hochfunktionale Autismus-Spektrum-Störungen mit einer Prävalenz von etwa 1% häufig. Ein Grund für die steigende Prävalenz ist die Tatsache, dass zunehmend auch hochfunktionale Menschen im Erwachsenenalter als betroffen erkannt und diagnostiziert werden. Damit stellt sich die Frage nach spezifischen Therapiemöglichkeiten für diese große Gruppe. Das vorliegende Buch beinhaltet daher umfassende Informationen für alle, die Personen mit Autismus-Spektrum-Störungen therapeutisch begleiten. Es werden drei aufeinander aufbauende Module vorgestellt, die verschiedene Themen behandeln (z.B. allgemeine Psychoedukation, basale Informationen zur nonverbalen und verbalen Kommunikation sowie Rollenspiele zu unterschiedlichen, häufig als problematisch empfundenen Themenbereichen). Schwerpunktmäßig wird das gruppentherapeutische Vorgehen beschrieben, das Manual ist aber auch für Therapeuten gedacht, die autistische Personen einzeltherapeutisch betreuen. Jede Stunde ist inhaltlich in sich geschlossen, so dass einzelne Therapieeinheiten genutzt werden können, wenn z.B. Schwierigkeiten nur punktuell bestehen und diese in der Therapie anstehen. Es wird besonderer Wert darauf gelegt, den Therapeuten die Besonderheiten erwachsener Personen mit Asperger-Syndrom näher zu bringen und die Unterschiede in der Kommunikation von sogenannten neurotypischen und autistischen Personen deutlich zu machen. Des Weiteren werden relevante Informationen, Anleitungen und Übungen präsentiert, mit denen die typischen Schwierigkeiten von Menschen mit Asperger-Syndrom effektiv und alltagsnah bearbeitet werden können.
Psychische Störungen bei Epilepsien sind häufig, werden aber oft nicht richtig erkannt und therapiert. Auch finden sich in der Psychiatrie oft EEG-Auffälligkeiten, deren Bedeutung unklar bleibt. Schließlich stellen nicht-epileptische, dissoziative Anfälle eine große Herausforderung für die klinischen Neurowissenschaften dar. Das Buch fasst den aktuellen Wissensstand zu Diagnose, Theorie und Therapie in diesen Bereichen zusammen. Es entwickelt Modelle zum Verständnis von psychischen Störungen im Kontext neuronaler Netzwerkinstabilität, die eine integrative Sichtweise dieser Phänomene im Grenzgebiet der Fächer Neurologie, Epileptologie, Psychiatrie und Psychotherapie erlauben. Diese neuropsychiatrische Perspektive auf das Thema "Epilepsie und Psyche" hat weitreichende Implikationen für Diagnostik und Therapie in der Epileptologie, Psychiatrie und Psychotherapie.
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