Das heute in der Nationalbibliothek von Warschau aufbewahrte Sakramentar aus der Abtei Tyniec bei Krakau beeindruckt durch seine prächtige Ausgestaltung mit fast fünfzig Text- und Bildzierseiten sowie reichem Initialschmuck. Als es im 11. Jahrhundert in Köln entstand, waren die Beziehungen zwischen Köln und Polen sehr eng: Königin Richeza aus dem bei Köln ansässigen Geschlecht der Ezzonen wurde 1013 nach Polen verheiratet. Ihr Sohn Kasimir der Erneuerer errichtete ab 1041 mit Kölner und kaiserlicher Unterstützung die von Kriegen destabilisierte Herrschaft um seinen Sitz in Krakau neu. Das Kölner Sakramentar in Polen steht für diese Verbindungen in beispielhafter Weise. Zugleich erfuhr mit der Gruppe mittelalterlicher Handschriften um das Sakramentar aus Tyniec die ottonische Kölner Buchmalerei eine künstlerische Neuorientierung. Der Band stellt neue Forschungsergebnisse zur Handschrift, ihrer Entstehung und ihrem künstlerischen Umkreis sowie zur Geschichte Polens um die Mitte des 11. Jahrhunderts vor. Weitere Beiträge widmen sich den handelnden Personen auf Kölner wie auf polnischer Seite sowie den architektonischen Zeugnissen unter Kasimir und den frühen Piasten.,
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· 2021
Denkmaler konnen zwar bekanntlich nicht reden, sprechen aber durch Prasentation und Inszenierung. Der Band geht dieser oft uberaus suggestiven Macht auf den Grund und thematisiert, auf welchen Sinnstiftungen, Werten und Wirkungsabsichten die Bildmacht der Denkmaler grundet und wie diese die stadtraumliche Umgebung beeinflusst.
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Europa wird christlich - und dies in einem Prozess von uber 1000 Jahren, der sich zwischen dem 1. und 15. Jahrhundert in unterschiedlichen Regionen nach teils gleichartigen, teils abweichenden Mustern vollzog. Die Ausbreitung des neuen Glaubens geschah durch Mission Einzelner oder auch durch gezielt beeinflusste Konversion ganzer Bevolkerungsteile - manchmal sogar mit Waffengewalt. Im grossen Massstab betrachtet verlief die Christianisierung von Sud nach Nord und von West nach Ost, zeigte aber neben Kontinuitat auch immer wieder Bruche. Der Band versammelt wichtige Quellengrundlagen aus unterschiedlichen Landern Europas, die eine Beurteilung dieses vielschichtigen Prozesses ermoglichen sollen. Ein Schwergewicht bilden dabei die oft weniger gut bekannten archaologischen Quellen. Dazu gehort auch eine Bewertung der moglichen Aussagen, die sich aus der Interpretation von Funden und Befunden, also von Kunst- und Alltagsgegenstanden sowie Bauresten, ableiten lassen. In 28 Beitragen gehen internationale Fachleute aus den einschlagigen Wissenschaftsdisziplinen der Archaologien und Historiker der Kernfrage nach, wie Christianisierungsprozesse erfasst und beurteilt werden konnen. Wo liegen die Ursprunge der Religion, die Europa bis heute pragt? Verlauf der Christianisierung von Sud nach Nord und von West nach Ost in nahezu allen Landern Europas wird erstmals anhand wichtiger Quellengrundlagen aufgezeigt Veranschaulichung eines uber 1000 Jahre wahrenden Christianisierungsprozesses Ergebnisse einer internationalen Tagung im Dezember 2010 zu Christianisierungsprozessen in zahlreichen Landern Europas
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