· 2021
In den Fächern Kunst und Musik gehört die künstlerische Praxis seit je ganz selbstverständlich zum Schulunterricht. Auch im Fach Deutsch, so fordert Ulf Abraham, sollte ein handwerklich-produktiver Ansatz den traditionell rezipierenden Blick ergänzen. Denn Schülerinnen und Schüler, die selbst in längerfristigen Projekten literarische Verfahren erproben, schulen nicht nur ihre eigene Gestaltungskompetenz und fassen so Zutrauen in ihre Fähigkeiten, sondern lernen zugleich besser, Formen und Ausdrucksmöglichkeiten literarischer Sprache zu beurteilen und hierüber konstruktiv zu kommunizieren. Der vorliegende Band beschreibt die Grundlagen eines prozess- und feedbackorientierten literarischen Schreibunterrichts. E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.
Dieses Buch zeichnet sich gegenüber anderen Einführungen in die Literaturdidaktik dadurch aus, dass es "Literatur" nicht nur als Gegenstand im Sinn der (germanistischen) Literaturwissenschaft versteht, sondern als schulische und außerschulische Praxis, die heute selbstverständlich alle Medien einschließt. Die Bandbreite reicht von "kanonischen" Texten der Literatur- und Mediengeschichte über die ältere und neuere Kinder-, Jugend- und Unterhaltungsliteratur bis zu Sach- und Gebrauchstexten.
Sprachliches und literarisches Lernen fördern In jeder Klasse oder Lerngruppe schlummern verborgene literarische Textschätze. Wie können Sie sie gemeinsam mit Ihren Schüler:innen heben? Wie dies im Unterricht motivierend gestalten – und mit welchen Verfahren? Literarisches Schreiben im Deutschunterricht bietet vielfältige Chancen – didaktische Chancen, die zunehmend auch das Interesse der Praxis wecken. Wie sehr die Arbeit an eigenen literarischen Produkten dabei nicht nur das Verständnis für künstlerische Texte positiv beeinflusst, sondern auch die allgemeine Sprachkompetenz verbessern kann, ist z.B. einer der zentralen Aspekte, den die Deutschdidaktik betont. Dieser Band basiert auf erprobten Konzepten zum Literarischen Schreiben, die in einer Langzeitweiterbildung von Deutschlehrkräften an drei Literaturhäusern entwickelt und evaluiert wurden. Expert:innen der kulturellen Praxis ordnen und systematisieren darin ihre Lehrerfahrungen und Forschungsergebnisse, immer verbunden mit konkreten Impulsen, die das Konzept anschlussfähig machen an einen kompetenzorientierten Literatur- und prozessorientierten Schreibunterricht. Praktische Anregungen für Ihren Unterricht erhalten Sie zu sprach- und literaturdidaktischen Aspekten literarischen Schreibens im Deutschunterricht, zu Verfahren, Formen und Gattungen literarischer Textproduktion, zu Modi eines sprachreflexiven und an ästhetischen Wirkungen interessierten Umgangs mit Textentwürfen, zu Motivationshilfen und Feedback, wie die literarischen Ausdrucksformen Ihrer Schüler:innen erweitert werden können, und zu Verbindungen des literarischen Schreibens mit den aktuellen Lehr- und Bildungsplänen. Die Bandbreite des Konzepts umfasst dabei verschiedenste Ansätze wie autobiografisches und poetisches Schreiben, die Untersuchung der Textgenese literarischer Kanonwerke, die Analyse literarischer Kommunikation auf fan-fiction-Portalen oder die Einbeziehung visueller Medien. Der Band richtet sich an Forschende und Lehrende der germanistischen Sprach- und Literaturwissenschaft, der Fachdidaktik Deutsch sowie an Ausbilder*innen der zweiten Phase. Wer an einem interdisziplinären Blick auf Literatur aus produktionsästhetischer Sicht interessiert ist und nach Anregungen für die eigene Lehr-, Forschungs- und Unterrichtstätigkeit sucht, wird hier garantiert fündig.
· 2012
Die Arbeit hat zwei Teile: Der Historische Teil gibt einen Überblick über die Entwicklung der Rede vom Stil seit dem Ende der Aufklärung; der Systematische Teil sichtet und bewertet die gegenwärtig diskutierten philologischen, psychologischen und didaktischen Modelle zur Erklärung von Stil und Stilentwicklung und kommt zu einer didaktisch fundierten Stildefinition, die praktisch-methodische Konsequenzen hat. Aus beiden Teilen zusammen ergibt sich, daß die Diffamierung der Rhetorik und damit einhergehend die Ablösung einer 'formativen' Tradition der 'Stil-Bildung' durch die 'normative' des 19. Jahrhunderts (aufkommende Schulstilistik) eine historische Fehlentwicklung war, deren Korrektur uns heute beschäftigt: Die Arbeit trägt dazu bei, die Spaltung muttersprachdidaktischer Unterrichtsziele in eine rezeptionsästhetische (Bewunderung literarischer 'Stile') und eine produktionsästhetische (Einübung von 'Stilformen') zu überwinden. Die an der Wende zum 19. Jahrhundert konstatierte literarästhetische Inthronisation des Originären und Originellen (emphatische Rede vom Stil) wird nicht mehr, wie lange üblich, gegen die schuldidaktische Festlegung von Lehrenden und Lernenden auf das stilistisch 'Richtige' und 'Angemessene' (normative Rede vom Stil) ausgespielt. Stattdessen wird theoretisch und praktisch davon ausgegangen, daß Schüler und Schülerinnen lernen müssen (und können), Originalität und Konvention, Erfüllung und Enttäuschung stilistischer Erwartungsnormen sinnvoll miteinander zu verknüpfen - und zwar als Lesende wie als Schreibende. Ein Anhang bietet in einer Reihe von Übersichtskarten eine Synopse gegenwärtig gebräuchlicher 'Methoden' der Stildidaktik.
· 2013
"Sozialisation" ist Thema vieler literarischer Texte der Kinder-, Jugend-, Unterhaltungs- und Kanonliteratur. Ausgewählt nach Gesichtspunkten der Ergiebigkeit für eine thematische Analyse und der Brauchbarkeit für literarisches Lernen in der Schule, werden die Texte in Teil I des Buches vor dem Hintergrund aktueller Erkenntnisse über Sozialisation in der Mediengesellschaft untersucht. In Teil II wird eine erweiterte Auswahl an literarischen Texten zum Thema Sozialisation im Hinblick auf ihre Eignung für den Unterricht untersucht und kommentiert. Beide Teile gehen vom Begriff des Übergangs aus, der drei Bedeutungen hat: Entwicklungspsychologisch bezeichnet er die Lösung von überwundenen Entwicklungsphasen; anthropologisch den Wechsel von der Realität der eigenen Lebenswelt in den imaginären Raum der literarischen Fantasie; und tiefenpsychologisch das Eintauchen in ein sog. Lesemoratorium. In allen drei Bedeutungen gründet und fundiert "Übergang" literarische Kompetenz und gehört zu einer gelingenden Selbstsozialisation.
· 2016
In diesem Band werden Umrisse einer allgemeinen Theorie der Fachdidaktiken entwickelt. Die Autoren bezeichnen sie als Allgemeine Fachdidaktik und verstehen sie als Metatheorie der Fachdidaktiken. In dieser wird das Verhältnis von Fachlichkeit, fachbezogener Bildungstheorie und empirischer wie theoretischer fachdidaktischer Forschung im Hinblick auf fachliches Lernen innerhalb und außerhalb der Schule systematisch reflektiert. Dabei erfasst und erklärt die Allgemeine Fachdidaktik die Fachdidaktiken in ihren Gemeinsamkeiten ebenso wie in ihren Differenzen. Die Kapitelabfolge folgt einer inneren Logik: Im ersten Abschnitt werden die Entwicklung der Fachdidaktiken und ihr besonderer Status im Spannungsfeld von 'Bildungswissenschaften' und 'Fachwissenschaften' skizziert. Der zweite Abschnitt thematisiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einzelnen Fachdidaktiken mit Blick auf das Lernen im Fach und über das Fach hinaus. Im dritten Buchabschnitt schließlich werden konstitutive Bausteine einer Theorie der Allgemeinen Fachdidaktik entwickelt. Auf dieser Grundlage treten im vierten Abschnitt erste Konturen einer Theorie fachlicher Bildung in Auseinandersetzung mit dem Bildungsdiskurs vom Mittelalter bis zur Gegenwart ins Blickfeld. Der Band schließt mit einer Zusammenfassung und einem Ausblick auf weitere Forschungsperspektiven. Die Arbeit entstand auf Initiative der Gesellschaft für Fachdidaktik (GFD). Prof. Dr. Horst Bayrhuber studierte Philosophie, Biologie und Chemie in Innsbruck und München und promovierte 1971 in Zoologie. Von 1972 bis 1980 wissenschaftlicher Mitarbeiter am IPN an der Universität Kiel. Lehrte von 1980 bis 1985 Biologiedidaktik an der Tierärztlichen Hochschule Hannover; von 1985 bis 2007 Professor für Biologiedidaktik an der Universität Kiel und Leiter der Abteilung Biologiedidaktik des IPN. In seinen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten befasste er sich mit der fachdidaktischen Modellierung neuerer biologischer und interdisziplinärer Forschungsbereiche von besonderer gesellschaftlicher Relevanz wie z. B. Biotechnik und System Erde. Dabei untersuchte er Fragen der ethischen Begründung und Schülervorstellungen im Bereich Biologie. Gründungsherausgeber der Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften (ZfDN), Vorsitzender der Sektion Fachdidaktik im Verband Deutscher Biologen sowie der Gesellschaft für Fachdidaktik (GFD); Träger der Treviranus-Medaille des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO).
Literatur mit anderen Augen sehen Geschichten, Gedichte, Gefühle und Ideen: Literarische Schreibwerkstätten schaffen an Schulen Raum für das lustvolle und schöpferische Spiel mit Sprache. Dabei decken sie eine breite Palette von Bildungs- und Entwicklungsaspekten ab: Sie bieten Schüler:innen die Möglichkeit, sich in Texten auszudrücken, ihr schriftliches Ausdrucksvermögen zu verbessern und Literatur mit anderen Augen zu sehen. Darüber kommen Schüler:innen in Schreibwerkstätten zusammen, um Ideen auszutauschen und voneinander zu lernen. Hinter erfolgreichen Schreibwerkstätten stehen erprobte Konzepte und gute Planung. Allerdings basieren die Konzepte fachbezogener Lehrkräftefortbildung selten auf anwendungsbezogener Forschung. Am Ende bleibt oft die Frage, wie Lehrkräfte das Gelernte an ihrer Schule umsetzen sollen. Anders ist das beim erfolgreichen Programm Literarisches Schreiben im Deutschunterricht. Dieses Konzept baut auf den Ergebnissen fortlaufender Begleitforschung auf und enthält das geballte Wissen von Expert:innen – darunter Leiter:innen von Schreibwerkstätten, Vertreter:innen von Literaturhäusern, Literaturpädagog:innen und Fachdidaktiker:innen. In Literarisch schreiben lehren und lernen erfahren Sie alles, was Sie über Schreibwerkstätten wissen müssen. Neben einer ausführlichen Vorstellung des Fortbildungskonzepts und den Rückmeldungen von Teilnehmer:innen erwarten Sie: - 10 Wirksamkeitsfaktoren von literarischem Schreiben - Übersichten über bewährte Schreibwerkstattmodelle - individuelle Anpassungsmöglichkeiten der vorgestellten Formate - praktische Erfahrungen und Hilfen für die Umsetzung Der Band richtet sich an (angehende) Lehrer:innen im Fach Deutsch der Sekundarstufe, Fortbildner:innen, Werkstattleiter:innen, Leiter:innen in Literaturhäusern und Fachdidaktiker:innen an Hochschulen.
· 1993
Die bekannte, wissenschaftlich fundierte Interpretationsreihe. Eine große Hilfe für Lehrende und Lernende.Zu jedem Werk werden die literaturhistorischen Voraussetzungen, sozial- und zeitgeschichtlichen Hintergründe sowie Stoff- und Entstehungsgeschichte erläutert. Die Texte werden inhaltlich und formal analysiert, Gedanken und Probleme unter Berücksichtigung der wichtigsten Forschungsergebnisse dargestellt. >