· 2008
Wie kann überhaupt vom christlichen Heil gesprochen werden, wenn die Mehrheit der Weltbevölkerung in Elend lebt? Welchen Stellenwert haben die Armen und Unterdrückten, die einen Großteil des Leides tragen? Der befreiungstheologische Entwurf vom «gekreuzigten Volk» ist ein authentischer Antwortversuch auf derlei Fragen aus lateinamerikanischer Perspektive und gleichzeitig eine Herausforderung für die gegenwärtige Soteriologie. Ende der 1970er-Jahre entwickelten der Erzbischof von San Salvador Oscar Romero und der salvadorianische Jesuit Ignacio Ellacuría das Theologumenon des «gekreuzigten Volkes». Dessen heilsgeschichtliche Paradigmen und ekklesiologische Konsequenzen stehen im Zentrum der Untersuchung, die auf einem theologisch-biographischen Ansatz basiert.
· 2020
Welche Potenziale bieten Krisen? Welche gesellschaftliche Funktion übernimmt Kunst in Krisenzeiten? Wann führt die Auseinandersetzung mit Krisen zur Resilienz, wann zur Revolte? Inwieweit bieten Krisen und Krisennarrationen einen Interventions-, Innovations- und Inspirationsraum? Auf diese Fragen schlägt dieser Band Antworten vor, ausgehend von der Beobachtung, dass zahlreiche ästhetisch durchgebildete Text- und Bildmedien der Gegenwart auf wirtschaftliche, politische und soziale Krisensituationen reagieren. Die hier versammelten Beiträge zeigen allerdings nicht nur in synchroner, sondern auch in diachroner Perspektive Momente individueller und sozialer Ausweglosigkeit, die als ein Entgleisen der kollektiven und ein Entgleiten der eigenen Geschichte wahrgenommen werden, nicht aber notwendigerweise in Resignation münden. Im Gegenteil: Der Band zielt darauf ab, unterschiedliche mediale Ausdrucksformen historischer und gegenwärtiger Krisenreaktionen innerhalb der Romania zu bestimmen und zueinander in Beziehung zu setzen, um das gegenwartsdiagnostische Potenzial dieser Krisennarrationen und die daraus erwachsende Lust zur Intervention zu artikulieren.
· 2023
Religion moved people in 18th-century Europe like no other topic. But how to speak publicly about religion when, on the one hand, the Inquisition sanctioned any deviation from the norm and, on the other, the Radical Enlightenment propagated criticism of religion? In this charged field of tension, narrative art in Portugal between 1700 and 1800 offers diverse answers to one of the most burning questions of the time. This study opens up a largely unknown corpus of texts, sheds light on the omnipresent censorship, and outlines the special features of Portuguese narrative development in a European comparison based on exemplary novels by Antonio Jose da Silva, Soror Maria do Ceu, Teresa Margarida da Silva e Orta, and Teodoro de Almeida.