Neben großen Themen wie Beauty, Kochen und Katzen haben sich wachsende Nischen für religiöse Kommunikation im digitalen Raum etabliert. Instagram, das heißt heute auch: gelebte Religion, Bibel, Spiritualität, Kirchenpolitik, Seelsorge und Bildung. Der Band gibt Einblick in die Entwicklung von Instagramkanälen, zeigt neue Formen der Gemeinschaftsbildung und behandelt religiöse Influencer. Er beleuchtet, wie authentisch erklingende Instagram-Stimmen von religiös und kulturell interessierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen wahrgenommen werden und zurückwirken auf die Wahrnehmung und Entwicklung von Kirchen und religiösen Gemeinschaften.
Was einmal jenseits der Realität schien, ist mehr und mehr Teil der Alltagserfahrung geworden: online und offline sind nicht mehr trennend zu denken, virtuelle Realität (VR) findet Einsatz in verschiedensten Bereichen (Wirtschaft, Wissenschaft, Militär, Bildung). Auch für den Religionsunterricht sowie in (theologischen) Studiengängen lassen sich entsprechende Szenarien entwickeln. Der Band vermisst erstmalig den Status quo theologischer und pädagogischer Forschung zur VR im Dialog mit weiteren angrenzenden Disziplinen und diskutiert ihn anhand mediendidaktischer Einblicke aus Schulen und Hochschule.
· 2022
Das Thema dieses Jahrbuchs der Religionspädagogik nimmt ein Grundanliegen der Religionsdidaktik auf und zugleich eine zentrale Herausforderung, die aus der religiösen Gegenwartssituation für den Religionsunterricht erwächst: die immer stärkere Individualisierung und Pluralisierung von Religion und Religiosität, die vielfach als Signatur unserer Zeit angesehen wird. Was genau ist religionsdidaktisch und schulpädagogisch unter Subjektorientierung zu verstehen? Welches Verständnis von Subjekt wird dabei vorausgesetzt? In welchen Dimensionen und Aspekten muss sich die Subjektorientierung konkretisieren? Wo kann dies unter heutigen Voraussetzungen in der Praxis überhaupt gelingen? Solche Fragen berühren notwendig verschiedene Auffassungen von Religion und Religiosität, aber auch der Konfessionslosigkeit, da der Religionsunterricht nach heutigem Verständnis keineswegs nur für Mitglieder der Kirchen offen sein soll. Der Band bietet unterschiedliche Möglichkeiten an, wie eine subjektorientierte Erschließung von Religion und Religiosität aussehen kann. Dabei kommen bewährte Modelle wie die Korrelationsdidaktik und die Elementarisierung neu auf den Prüfstand und werden noch weniger begangene Wege etwa der Gestaltfindung von Religion im Religionsunterricht sowie der Unterstützung religiöser Sprachfähigkeit vorgestellt.
This handbook provides comprehensive information about all the important topics in religious education: from the positioning of religious teaching in schools, models and protagonists in religious education, and typical forms of religious learning through to the specific planning and implementation of religious lessons. The essays included also address completely new topics such as inclusive education and virtual learning. They provide answers to basic questions in religious education theory and at the same time offer practical guidance & always taking into account the latest state of the art in Protestant and Catholic religious teaching. An indispensable companion for study courses and exam preparation, as well as for practical work in schools!
Der Band nimmt die aktuelle Situation von Migration, Flucht und Vertreibung in Deutschland zum Anlass, zunächst grundlegend die theologischen Implikationen zu thematisieren. Es folgen religionspädagogische Analysen der Situation und Konzepte für die religionsunterrichtliche Praxis. Ein letzter Teil präsentiert wertvolle Erfahrungsberichte von Religionslehrer_innen, in denen die Herausforderungen und Chancen bei der Arbeit mit Flüchtlingen bzw. der Flüchtlingsthematik vor Ort in den Schulen greifbar werden. Das vorliegende Arbeitsbuch zeichnet sich gleichermaßen durch Praxisrelevanz und Praxisnähe aus und ist für Religionslehrer_innen und Religionspädagog_innen sowohl wertvoller Begleiter und Impulsgeber, macht aber auch ganz praktische Konzeptvorschläge für den Unterricht.
· 2020
Die internationale Studie REMEMBER ist die erste große Untersuchung zur Erinnerung an den Holocaust im Religionsunterricht. Religionslehrkräfte sind im Unterricht, bei Exkursionen und schulischen Veranstaltungen besonders engagiert, das Gedenken wachzuhalten. In der empirischen Erhebung in Deutschland, Österreich und der Schweiz geben erstmals mehr als 1200 Lehrkräfte Auskunft über ihre Motivationen, berichten über ihre didaktischen Realisierungen, positive Erfahrungen, aber auch über Widerstände und Ambivalenzen. Insgesamt zeigt die Studie die Chancen und Potentiale auf, die der Religionsunterricht hat, um die Erinnerung weiterzugeben und ein positives Bild des lebendigen Judentums zu zeichnen. Religionslehrkräfte leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Prävention von Antisemitismus. An der Forschungsgruppe REMEMBER sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Universitäten und Hochschulen in Tübingen, Zürich, Wien, Mainz, Freiburg und München beteiligt.
· 2025
Auch wenn die Kirchen hierzulande schwächeln, das Christentum bleibt weltweit die wichtigste Religion – mit einer erstaunlichen Dynamik. Das wirft ein neues Schlaglicht auf den Religionsstifter Jesus von Nazareth. Wer war dieser Jude und welche Rolle spielt er heute im Glauben der Christen in aller Welt? Warum geht es manchen vor allem um eine innige Jesusbeziehung? Haben sich die christologischen Streitigkeiten der frühen Kirche genau 1700 Jahre nach dem Konzil von Nizäa heute im Grunde erledigt? Was weiß man eigentlich gesichert von Jesus ? Musste er überhaupt ein Mann sein und warum überhaupt ein weißer? Und nicht zuletzt: Was ist aus seiner Botschaft geworden und wo inspiriert er heute – gerade auch außerhalb der Kirchen. Eine aufregende Spurensuche von namhaften Autorinnen und Autoren, die Antworten auf diese Fragen geben.
Im Kontext einer Reform der Sekundarstufe II wird in Österreich derzeit in verschiedenen Unterrichtsfächern an der Entwicklung kompetenzorientierter Modelle der Leistungsbeurteilung gearbeitet. Die Autorinnen haben den Pilotversuch zur Implementierung einer kompetenzbasierten Leistungsbeurteilung im Unterrichtsfach Katholische Religion empirisch begleitet. Die gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen einen tiefen Einblick in einen Zusammenhang, der schulisch wesentlich ist und zugleich fachlich neuralgisch wirkt: Religion und Leistung. Sie geben Impulse für den gesamten deutschsprachigen Raum.
Die Präsenz sakraler Räume im Digitalen spielt sowohl in den vorliegenden Forschungen zur Kirchen- bzw. Sakralraumpädagogik als auch in denen zum Kirchenraum in seiner räumlich-spirituellen Dimension bislang eine deutlich untergeordnete Rolle. Insofern eine entsprechende (religions-)didaktische Forschung auch erst am Beginn steht, bietet der vorliegende Sammelband eine theoretische Grundlegung einer Beschäftigung mit digitalen (Sakral-)Räumen und lotet die didaktischen und praktischen Möglichkeiten einer solchen Begegnung aus. Dabei werden interdisziplinäre Grundlagen in soziologischer, psychologischer, musikwissenschaftlicher, geographiedidaktischer und architektonischer Perspektive (Teil 1) dargelegt, theologische bzw. religiöse Grundfragen nach den Raumkonzepten evangelischer, katholischer und orthodoxer Kirchen, jüdischer Synagogen, muslimischer Moscheen und hinduistischer bzw. buddhistischer Tempel gestellt (Teil 2), didaktische Perspektiven auf digitale Sakralräume fokussiert (Teil 3) und mögliche Problembereiche eines didaktischen Konzeptes der virtuellen Erschließung von Sakralräumen benannt (Teil 4).
Wie viel Gerechtigkeit besteht im gegenwärtigen Schulsystem und wie wesentlich ist diese Frage in religionspädagogischer Hinsicht? Die Frage der Bildungsgerechtigkeit stellt sich keineswegs nur an der Hauptschule, wo der Mangel an kulturellem und finanziellem Kapital bei einem Teil der Schülerinnen und Schülern deutlich zu Tage tritt. Vielmehr lassen sich, wie die Bildungssoziologie erkundet hat, Lehrkräfte oftmals aufgrund ihrer eigenen Sozialisation vom Ideal-Bild des mittelstandsbezogenen Schülers leiten. Sie können sich dann nur schwer vorstellen, dass in vielen Familien nicht einmal die elementarsten Bedingungen für gutes Lernen gegeben sind. Der vorliegende Band bietet ein breites Spektrum interdisziplinärer und ökumenischer Perspektiven auf die übergreifende Fragestellung der Bildungsgerechtigkeit als Herausforderung für die Religionspädagogik.