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· 2020
· 2012
Eine Schrift gegen die Bedenkenlosigkeit der Beschneidungsgegner, gegen die Sprachlosigkeit der Juden. Das "Kölner Urteil", das im Frühjahr 2012 die religiöse Beschneidung eines Knaben als strafbaren Akt wertete, hat in Deutschland und anderen Staaten eine hitzige Debatte zu diesem Thema ausgelöst. Für die europäische Gesellschaft steht damit auch der Friede mit ihren religiösen Minderheiten auf dem Spiel. Bodenheimer untersucht die Mechanismen und die Problematik dieser Debatte mit Blick auf das Verhältnis der deutschen Gesellschaft zu den Juden.
· 2012
Die jüdische Traditionsbildung hat über Jahrtausende und über Kontinente hinweg die Vorstellung einer ungebrochenen Existenz des Judentums erzeugt. Alfred Bodenheimer legt die Wurzeln dieser außerordentlichen Traditionsbildung frei und zeigt, wie sich diese Vorstellung bis heute zu erhalten vermochte. Ausgehend von dem Konzept des Trauma-Transports macht er deutlich, dass dem ungebrochenen Erzählfluss der jüdischen Tradition immer ein Gebrochenes zugeordnet ist, die jüdische Geschichte sich als Krisengeschichte herausstellt. Der Akt des Erzählens erweist sich dabei als Integrationsfigur, die das Schicksal von Exil und Diaspora vermittelt und mit Sinn füllt. Der Autor untersucht in vier zusammenhängenden Essays die Veränderung dieses Erzählens und die Gefährdungen jüdischer Traditionsbildung vom biblischen Zeitalter bis in die Gegenwart, die nach der Shoah und der Gründung des Staates Israel vor völlig neue Herausforderungen gestellt ist.
· 2017
Rabbi Klein ist Gast in einer Fernsehshow. Ausgerechnet in seinen Armen stirbt wenig später der Moderator. Lejser Morgenroth, der eifersüchtige Freund des Toten, war am Tatort und hat ein Motiv. Verzweifelt bittet er Klein um Hilfe. Gegen den Rat seiner Frau Rivka will der Rabbiner das Verbrechen aufklären und trifft dabei auf eine junge Muslimin, einen katholischen Priester, einen Jungunternehmer und dessen atemberaubend schöne Frau. Dazwischen streitet er mit seinen Schabbatgästen, die drastische Ideen zur Bekämpfung der Feindschaft gegen Juden vertreten. In seinem vierten Krimi bringt Alfred Bodenheimer den gelehrten und beharrlichen Rabbi an seine Grenzen.
· 2013
Im 19. und 20. Jahrhundert wurde die Legendengestalt des Ewigen Juden Ahasver, der als zur Ruhelosigkeit verdammter, unsterblicher Wanderer die Welt durchstreifte, bis weit in die intellektuellen Eliten hinein als Personifikation des jüdischen Volkes verstanden. Dieses Bild prägte auch das Selbstverständnis des westlichen Judentums. Doch mußte aus jüdischer Sicht die Selbstidentifikation mit dem negativen Fremdbild zu einer Verstörung führen, die Theodor Lessing als »jüdischen Selbsthass" umschrieb. Alfred Bodenheimer zeigt, daß etliche jüdische Autoren in der biblischen Gestalt des Moses eine positive Gegenfigur zu Ahasver fanden. Auch Moses war ein Wanderer, der das angestrebte Ziel, das Gelobte Land, nie erreichte. Zugleich aber konnte er als Befreier und als Übermittler des Gesetzes verstanden werden, das dem Judentum in den Jahrhunderten des Exils seine religiöse Eigenständigkeit verliehen hatte. Anhand von Autoren wie Heinrich Heine, Theodor Herzl, Jakob Wassermann, Sigmund Freud, Nelly Sachs oder Stefan Heym wird gezeigt, wie aus der Synthese der Wanderer Ahasver und Moses in der säkularen jüdischen Moderne ein neues Selbstbild entstand. Ahasver/Moses wurde, in ganz verschiedenen literarischen Ausformungen und unter unterschiedlichen zeitgeschichtlichen Verhältnissen, zu jener Figur, die allein noch imstande zu sein schien, den Weg aus einem verkrusteten staatlichen Territorialdenken zu weisen. Wo Gott (wie Friedrich Nietzsche analysierte) getötet und durch den Staat ersetzt worden war, bot der Wandernde Jude ein Gegenbild. Nicht darin, daß sie Gott für das Abendland »gerettet" hätten, wohl aber darin, daß das Judentum in seinem ewigen Wandern an die Abwesenheit Gottes noch erinnern sollte, gestalteten diese säkularen jüdischen Autoren eine neue Authentizität der jüdischen Moderne.
· 2018
Thomas Hürlimann gehört zu den profiliertesten Stimmen der Gegenwartsliteratur. Die Beiträge aus Literaturwissenschaft, Philosophie und Theologie gehen den religiösen Motiven im Werk des Schweizer Schriftstellers nach. Der Titel "Der große Niemand" spielt auf die durchgehende Präsenz der Themen 'Tod' und 'Theodizee' in Hürlimanns literarischen Werk an. Woher kommt das Böse, wenn Gott doch gut ist?
Alle Kinder stehen in ihrer Entwicklung vor religiösen Orientierungsfragen. In einer multireligiösen und säkularer gewordenen Gesellschaft gilt es umso mehr. Aber wie kann heute religiöse und interreligiöse Begleitung und Erziehung in kirchlichen sowie in kommunalen Einrichtungen verantwortungsvoll gestaltet werden? Die Autoren bieten dazu Grundinformationen und erschließen Schritt für Schritt wichtige Kompetenzbereiche für die religionspädagogische Arbeit mit Kindern. Sie beschreiben Aufgaben und Herausforderungen für pädagogische Fachkräfte und präsentieren exemplarische Lösungsmöglichkeiten – praxisnah, kompetent und materialreich. Ein Grundlagenwerk für Praxis, Aus- und Fortbildung.
In part, papers presented at an international conference.
· 2017
Der vorliegende Band geht auf ein interdisziplinäres Wiener Symposium zurück und versammelt Beiträge, die das Werk Arnold Stadlers aus theologischer, literaturwissenschaftlicher und kunsthistorischer Sicht deuten. Es geht ihm um die Frage nach der humanen Relevanz des Gottesthemas. "Auch der Unglaube ist nur ein Glaube" – hält Stadler den selbstgewissen Zweiflern entgegen und wirft die Frage auf, ob der Mensch sich nicht selbst amputiert, wenn er die Gottesfrage abblendet. Arnold Stadtler selbst legt in diesem Band zudem erstmals einen Text vor, der eine kleine Summa seiner Poetologie darstellt.