Das Buch bietet eine Zusammenschau unterschiedlicher Facetten zum Thema "Bibel erzählen", wie es sie in dieser Form noch nicht gibt. Während bislang vor allem gemeindepädagogische oder dezidiert Praxisliteratur auf dem Markt ist, ist dies nun erstmals eine Zusammenstellung zum Thema, die sowohl für PraktikerInnen wie für WissenschaftlerInnen eine interessante Mischung darstellt. Der Titel bringt konzentriert auf den Punkt, was im Zentrum aller Aufsätze steht: Bibel erzählen! Dies wird aus fünf unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Kapitel 1 (Biblisch-Theologische Perspektiven) reflektiert die Frage nach den Ursprüngen gesamtbiblischer Erzählkultur und Kapitel 2 (Systematisch-theologische und historische Perspektiven) deren Weiterentwicklung im Laufe der Theologie- und Kirchengeschichte. Kapitel 3 (Neurobiologische und sprachwissenschaftliche Perspektiven) wendet sich aktuellen Forschungsbefunden zu und fragt nach der Wirkung biblischen Erzählens im Zeitalter von Smartphone und Internet aus neurobiologischer und sprachwissenschaftlicher Sicht. Kapitel 4 (Religionspädagogische und didaktische Perspektiven) diskutiert diese Wirkung mit Blick auf unterschiedliche Erzählorte und Rezipienten. Kapitel 5 (Erzählpraktische und konzeptionelle Perspektiven) schließt den Bogen zu aktuellen Konzepten und Modellen sowie Techniken und Medien des Erzählens biblischer Geschichten. Mit Beiträgen u. a. von: Jochen Arnold, Maria von Bismarck, Petra Freudenberger-Lötz, Monika Fuchs, Christian Grethlein, Eberhards Harbsmeier, Frieder Harz, Katharina Heyden, Bernd Hillringhaus, Martina Plieth, Uta Pohl-Patalong, Annika Reiß, Karin Schöpflin, Bernd Schröder, Manfred Spitzer, Martin Steinhäuser.
· 2017
Können Angehörige verschiedener Religionen gemeinsam einen Kultort nutzen? Wie funktionieren interreligiöse Dialoge? In zwei Reden verleiht die Autorin diesen Fragen anhand zweier kaum erforschter Beispiele aus der Spätantike historische Tiefenschärfe. In der ersten Rede schildert sie das Miteinander von Juden, Heiden und Christen am Abrahamsheiligtum im palästinischen Mamre. In der zweiten analysiert sie die unter dem Titel Acta Archelai überlieferte literarische Auseinandersetzung zwischen Christen und Manichäern. Dabei macht sie die Parallelen, aber auch die Unterschiede zwischen historischen und gegenwärtigen Phänomenen und Problemlagen differenziert sichtbar. Die Forderung nach Fremdenliebe, aber auch das Schüren von Fremdenangst erscheinen als Konstanten interreligiöser Begegnungen damals und heute.
· 2009
Die 'Erzählung des Aphroditian', eine phantasievolle Ausgestaltung der Magierperikope (Mt 2,1-12), erfreute sich in der byzantinischen und slavischen Welt bis zum 16. Jh. größter Beliebtheit. Katharina Heyden führt erstmals durch die komplexe Überlieferungsgeschichte der Erzählung - vom mittelalterlichen Russland bis ins vorkonstantinische Syrien. In Anknüpfung an die musikalische Gattung 'Thema und Variationen' analysiert sie die literarischen, ikonographischen und historischen Überlieferungskontexte sowie die daraus resultierenden theologischen Akzentsetzungen. Als Leitmotiv erscheint dabei die Frage nach den in den 'Variationen' zu Tage tretenden Spielarten einer positiven christlichen Antikenrezeption. Ein Materialteil enthält die verschiedenen Versionen der Erzählung in Originalsprache und Übersetzung sowie die (teilweise erstmals veröffentlichten) byzantinischen Miniaturen.
· 2019
Gerichte, Essenspraktiken, zugeschriebene Bedeutungen sowie mit konkreten Gerichten verbundene Assoziationen und Erinnerungen unterscheiden sich je nach Kultur, gesellschaftlichen Verhältnissen und individuellen Dispositionen. Entsprechend sind Schilderungen von Essen und Praktiken des Essens besonders wirkmächtige literarische Werkzeuge, lassen sich so doch lebendige Bilder, Emotionen, Erinnerungen, Geschmäcker und Gerüche in den Leser*innen wachrufen. Besonders häufig hat das Essen in der Literatur die Funktion eines Auslösers von Erinnerungen: Speisen werden zum verbindenden Element zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Körper und Geist, sinnlicher Wahrnehmung und erinnertem Leben. Prousts 'Madeleine-Episode' in Auf der Suche nach der verlorenen Zeit ist nur eines von vielen Beispielen. Die Beiträge in Gegessen? befragen Texte der Weltliteratur aus den letzten zwei Jahrtausenden nach den Praktiken des Essens, den Bedeutungszuschreibungen von Speisen und dem Zusammenhang zwischen Essen und Erinnerung.
Was das Heilige ist und wie man darüber sprechen kann, ist eine offene Frage in der religionswissenschaftlichen und theologischen Forschung. Jenseits der klassischen Entwürfe von Durkheim, Otto oder Eliade kann Heiliges heute nur in multiperspektivischer Betrachtung angemessen untersucht werden. Die Beiträge zu diesem Band analysieren Diskurse über Heiliges in spätantiken Religionskulturen: griechisch-römische Religion, Judentum und Christentum. Terminologien, Handlungen und Reflexionen in Bezug auf Heiliges werden in ihrem jeweiligen religiösen Bezugssystem thematisiert, aber darüber hinaus auch miteinander ins Gespräch gebracht. Hierfür dienen Kategorien wie Zeit, Ort, Individuum und Gruppe der Zuordnung der Befunde. Besonderes Augenmerk liegt zudem auf quellensprachlichen und forschungsinternen Begrifflichkeiten von Heiligem sowie auf der geschichtlichen Dynamik von Heiligkeitsvorstellungen. Dieses interdisziplinäre Vorgehen macht Diskontinuitäten und Kontinuitäten des Diskurses über ,,das Heilige" in der Vielfalt seiner Erscheinungsformen präziser als bisher identifizierbar.
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