· 2016
Tanja Klepacki leistet mit ihrem Band einen Beitrag zur empirischen Erforschung des Schultheaters. In ihrer an den Grundsätzen der (pädagogischen) Ethnographie sowie am Forschungsstil der '(Reflexiven) Grounded Theory' orientierten Arbeit konzentriert sich die Autorin insbesondere auf die 'dichte Beschreibung' und Analyse zweier Proben- und Inszenierungsprozesse einer über zwei Schuljahre hinweg begleiteten Theatergruppe sowie auf die damit verbundenen Lern- und Bildungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler. Die Autorin geht dabei von einer Rahmen- und Prozessanalyse und der Frage, was der Begriff '(Schul-)Theater' in diesem Fall konkret bedeutet, aus. Im Kern des empirischen Zugangs stehen zwei Einzelfallanalysen, die theatrale Bildung als Prozess und Produkt der subjektiven theatralen Auseinandersetzung mit Selbst und Welt untersuchen. Die mit dem schulischen Theaterspielen verbundene ästhetisch-artifiziell-performative Be- und Verhandlung von Selbst- und Weltbildern sowie von Selbst- und Fremdwahrnehmungen wird damit als spezifischer Modus der Persönlichkeitsbildung sichtbar. Tanja Klepacki studierte Pädagogik, Psychologie sowie Neuere und Neuste Geschichte. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur, ästhetische Bildung und Erziehung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sowie Leiterin der Geschäftsstelle der Akademie für Schultheater und performative Bildung an der FAU. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen insbesondere in der Bereichen Kulturpädagogik, Ästhetische Bildung, Theatrale Bildung und Museumspädagogik.
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· 2023
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· 2021
Ästhetische Bildung wird im 20. Jahrhundert zu einer zentralen Dimension des modernen Alltags.Die ästhetische Erfahrung, die Gestaltung eines schönen Alltags und die imaginäre Aufladung des Lebens durch unterschiedliche künstlerische Medien als auch Design zielen in der ersten Hälfte des Jahrhunderts häufig auf eine soziale, politische oder nationale Veränderung. In der zweiten Hälfte dienen sie stärker einer kritischen Perspektive auf die Gesellschaft sowie einer experimentellen Praxis eigener Lebensentwürfe. Die Autor:innen zeichnen anhand von ästhetischen Konzeptionen (u.a. von Alfred Lichtwark, Sigmund Freud, Walter Benjamin, Siegfried Kracauer, Theodor W. Adorno, Andy Warhol und Diedrich Diedrichsen), aber auch von Konzeptionen des Bauhauses, der NS-Zeit und der Musischen Bildung, den Diskurs über die Frage nach den (Un)Möglichkeiten einer pädagogischen Rahmung des Ästhetischen nach.