· 2006
Die Verwaltung der deutschen Gerichtsbarkeit liegt traditionell in den Händen der Justizministerien des Bundes und der Länder. Dieses gewaltenverschränkende System wird zunehmend als hierarchielastig angegriffen. Ihm wird ein Konzept richterlicher Selbstverwaltung durch Justizverwaltungsräte gegenübergestellt. Fabian Wittreck weist nach, daÃY dieses Selbstverwaltungsmodell sowohl verfassungsrechtlich prekär als auch verfassungspolitisch verfehlt ist. Der Autor zeigt, daÃY das traditionelle System der Gerichtsverwaltung durch die Exekutive für die demokratische Legitimation der rechtsprechenden Gewalt unverzichtbar ist und plädiert deshalb für eine Revitalisierung der Dienstaufsicht. Als Grundlage dieser Thesen dient eine vollständige Bestandsaufnahme der Verwaltung der Dritten Gewalt, die deutsche, internationale und kirchliche Gerichte ebenso erfaÃYt wie die Gerichtsverwaltung in anderen europäischen Staaten und den USA.
· 2008
English summary: According to a still widely accepted view, legal positivism is to be held responsible for the legal perversions of the Nazi era, and the revival of the theory of natural law after 1945 was an appropriate reaction. Fabian Wittreck demonstrates the striking similarities between the cornerstones of the National Socialist legal doctrine (pertaining to issues of race and blood and soil) and classic theories of natural law. In spite of all its verbal castigation of natural law teachers, Nazi jurisprudence has to be classified as analogous to natural law in its structure and its function. German description: Gustav Radbruch gilt mit seinem beruhmten Satz, der Positivismus habe mit seiner Uberzeugung eGesetz ist Gesetz' den deutschen Juristenstand wehrlos gemacht gegen Gesetze willkurlichen und verbrecherischen Inhalts, bis heute als Gewahrsmann fur die Schuld dieser rechtsphilosophischen Schule am Versagen der deutschen Jurisprudenz in der NS-Zeit. Zugleich gilt die fur die Nachkriegszeit pragende Ruckbesinnung auf das Naturrecht als probate Antwort auf wie als verlassliche Sicherung gegen den Unrechtsstaat. Fabian Wittreck fragt in umgekehrter Perspektive danach, ob sich zentrale Bestandteile der nationalsozialistischen Rechtslehre nicht ganz im Gegenteil als naturrechtliche oder zumindest naturrechtsanaloge Satze begreifen lassen. Vor dem Hintergrund der bereits nach dem Ersten Weltkrieg einsetzenden Naturrechtsrenaissance untersucht er die facettenreiche und keineswegs einhellige Position des NS-Schrifttums zu den klassischen Naturrechtslehren, stellt zwei zeitgenossische Entwurfe eines explizit nationalsozialistischen Naturrechts aus Blut und Boden vor und demonstriert am Ende die terminologischen, strukturellen und funktionalen Parallelen, die Satze des angeblich rassen- oder lebensgesetzlichen Rechts und naturrechtliche Doktrinen miteinander verbinden. Insgesamt zeichnet der Verfasser ein deutlich differenzierteres und schattierungsreicheres Bild des Standortes der NS-Rechtslehre, die sich gegen ihre umstandslose und einseitige Zuordnung zu einer der grossen rechtsphilosophischen Schulen des 20. Jahrhunderts sperrt.
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Die Kenntnis des jeweiligen Landesrechts ist von zentraler Bedeutung - sowohl in Studium und Examen als auch in der Praxis. Für das bevölkerungsreichste Bundesland bereitet das Studienbuch alle zentralen landesrechtlichen Themen umfassend auf - angefangen beim Landesverfassungs- und Landesverwaltungsrecht über die Kerngebiete Kommunalrecht, Polizeirecht, Dienst- und Baurecht bis hin zum Umwelt- und Planungsrecht. Zu jedem Rechtsgebiet finden sich am Ende Hinweise für die Fallbearbeitung. Für die 2. Auflage wurde das Studienbuch umfassend aktualisiert. Es erscheint pünktlich zum 70jährigen Verfassungsjubiläum des Landes. Die Autoren Prof. Dr. Christoph Görisch, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW/Westfälische Wilhelms-Universität Münster | Prof. Dr. Sabine Schlacke, Westfälische Wilhelms-Universität Münster | Dr. Daniel Schnittker, Westfälische Wilhelms-Universität Münster | Prof. Dr. Hendrik Schoen, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW | Prof. Dr. Gernot Sydow, M.A., Westfälische Wilhelms-Universität Münster | Prof. Dr. Hinnerk Wißmann, Westfälische Wilhelms-Universität Münster | Prof. Dr. Fabian Wittreck, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.
Religion und Moderne Herausgegeben von Thomas Großbölting, Detlef Pollack, Barbara Stollberg-Rilinger und Ulrich Willems Die Debatten zur »religiösen Pluralität« sind meist von der Annahme getragen, dass die Vielfalt von Religionen ein spezifisch modernes Phänomen ist. Historische Forschungen fördern gleichwohl ein anderes Bild zutage: Religiöse Pluralität erscheint darin nicht als ein Novum der Religionsgeschichte. Wie aber unterscheidet sich die Wirklichkeit religiöser Pluralität in der Antike von der gegenwärtigen Lage? Wie wandeln sich die Vorstellungen von der Gestaltung, der Ordnung religiöser Pluralität? Der Band nimmt Sondierungen in verschiedene Epochen und Religionskulturen vor.
· 2023
Die Anfängerhausarbeit im Staatsrecht ist ein Baustein für die Leistungsnachweise der Zwischenprüfung an nahezu allen juristischen Fakultäten. Häufig kommt diese in Gestalt einer Ferienhausarbeit am Ende des 2./3. Semesters auf die Anfänger im Staatsrecht zu. Die wissenschaftliche Arbeitsweise, ein stringenter Lösungsweg mit Stellungnahme zu allen im Sachverhalt aufgeworfenen Problemen und schließlich die formale Abfassung der Arbeit bedeutet für Studienanfängerinnen und -anfänger absolutes Neuland. Dieses Anleitungsbuch liefert einen auf die Probleme zu Studienbeginn zugeschnittenen Leitfaden zur Herangehensweise und formalen Bearbeitung einer Hausarbeit und zehn nachvollziehbar und mustergültig gelöste Fälle. Das Werk bietet also kompaktes Prüfungstraining aus einem Guss. Es ist inhaltlich eng verzahnt mit den Schwerpunkte-Lehrbüchern von Kingreen/Poscher, Grundrechte. Staatsrecht II, und Degenhart, Staatsrecht I. Staatsorganisationsrecht. Für die Neuauflage wurden sämtliche Kapitel und Hausarbeiten überarbeitet und aktualisiert. Hinzugekommen ist eine Fallbearbeitung zu grundrechtlichen Fragen einer Impfpflicht. Das Kapitel "Gestaltungsrichtlinien" behandelt vertiefter als zuvor die an Bedeutung gewinnenden Online-Quellen (einschließlich Blogs). Den Leserinnen und Lesern ist ein gewinnbringender Fundus an Prüfungs- und Lehrerfahrung weiterhin sicher!
Band 2 gliedert sich in vier Hauptteile: - Planungs-, Bau- und Straßenrecht -- Planungsrecht -- Bauordnungs- und Denkmalschutzrecht -- Straßenrecht - Umweltrecht -- Allgemeines Umweltrecht -- Einzelne Umweltmedien -- Schutz gegen besondere Risiken - Gesundheitsrecht -- Medizinische Behandlung --Schutz vor besonderen Gesundheitsrisiken - Medien- und Informationsrecht -- Medienrecht -- Datenschutzrecht -- Freier Informationszugang
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· 2017
Seit dem Erwerb des wissenschaftlichen Nachlasses Helmut Schelskys durch die Universität Münster im Jahre 2007 hat sich die Ausgangslage bei der Erforschung seines überaus komplexen Gesamtwerks tiefgreifend verändert. Dieser Band vereint die gegenwärtig vorliegenden Forschungsergebnisse, die im Jahr 2012 in einem interdisziplinär angelegten Projekt aus Anlass seines 100. Geburtstags erstmals vorgelegt wurden, mit den Proceedings, die in den Jahren 2014/2015 im Rahmen der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster über »Münsteraner Juraprofessoren«, zu denen auch Helmut Schelsky in der wichtigsten Phase der Entwicklung seines Rechtsdenkens gehörte, erarbeitet wurden. Diese Studien haben das gesamte rechts- und sozialwissenschaftliche Handlungs- und Forschungsdesign nachhaltig beeinflusst und verändert.
This volume contains presentations and discussions from the Conference of the Association of German Constitutional Lawyers, which was held in Dusseldorf from 1 to 4 October 2014."